Die aus der Hamas-Gefangenschaft freigelassene israelische Soldatin Agam Berger hat die Grenze nach Israel überquert. Dies teilte die israelische Armee (IDF) mit, wie die »Times of Israel« berichtet.
Berger wurde von israelischen Spezialeinheiten aus dem Gazastreifen eskortiert, nachdem sie zuvor vom Roten Kreuz an die IDF übergeben worden war.
Nach ihrer Befreiung wird sie zunächst in eine Einrichtung nahe der Grenze gebracht, wo sie einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen wird. Dort trifft sie auch zum ersten Mal nach 482 Tagen in der Gewalt der Hamas ihre Eltern wieder.
Die Soldatin war am 7. Oktober 2023 als Überwachungsspezialistin der IDF von Hamas-Terroristen bei dem Angriff auf den Militärposten Nahal Oz entführt worden.
Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am Donnerstagvormittag: »Die israelische Regierung nimmt die IDF-Soldatin Agam Berger in die Arme. Ihre Familie wurde von den zuständigen Behörden darüber informiert, dass sie sich bei unseren Streitkräften befindet. Die Regierung wird sie und ihre Familie zusammen mit allen Sicherheitsbeamten begleiten.«
Laut vorab veröffentlichten Informationen sollen heute außerdem die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Mozes (80) sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen. Sie sollen an anderen Orten - in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sowie in der Stadt Gaza - übergeben werden.
Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige.
Wenn die Übergabe der acht Entführten wie erwartet über die Bühne geht, werden dann noch 80 Geiseln im Gaza-Streifen festgehalten. Das am 19. Januar in Kraft getretenes Abkommen über eine Waffenruhe sieht vor, dass in einer ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden - sieben Geiseln waren bereits an den vergangenen beiden Wochenenden freigelassen worden.
Die Hamas teilte zuletzt mit, dass acht der 33 Geiseln tot seien. Um welche Geiseln es sich genau handelt, ließ die Terrororganisation jedoch offen. dpa/ja