Er lebte noch im hohen Alter allein in seiner Wohnung in Netanya und besuchte bis zum Ausbruch der Covid-19-Pandemie auch regelmäßig die Synagoge. Jetzt ist Shlomo Sulayman im biblischen Alter von 117 Jahren gestorben. Er wurde 1903 im Jemen geboren und wanderte 1949, als der arabische Staat seiner jüdischen Bevölkerung die Emigration gestattete, gemeinsam mit seiner Frau und vier Kindern nach Israel aus.
EINSCHRÄNKUNGEN Sulayman galt als der älteste lebende Israeli und als einer der ältesten Menschen weltweit, sein Geburtsdatum konnte aber nicht verifiziert werden, weswegen er nicht in die offiziellen »Rankings« aufgenommen wurde. Die Japanerin Kane Tanaka, der aktuell die Liste der betagtesten Erdenbewohner anführt, feiert am 2. Januar 2021 ihren 118. Geburtstag. Die zweitälteste Frau der Welt ist die französische Ordensschwester Lucile Randon, die 116 Jahre alt ist.
Die mit dem Lockdown verbundenen Einschränkungen des Alltags seien Shlomo Sulayman nicht gut bekommen, erklärte sein Enkel Gil Radia gegenüber der israelischen Nachrichtenseite »Ynet«. Die Familie sei an seiner Seite gewesen, als er am vergangenen Sonntag das Zeitliche gesegnet habe.
LEBENSFREUDE »Großvater hat das Leben geliebt. Wenn jemand anfing mit ihm zu diskutieren, versuchte er immer, den anderen mit Nettigkeiten und gutem Benehmen zu überzeugen, sagte Radia. »Wir haben versucht, ihm bis zum Schluss unsere Liebe zu zeigen.«
Sulayman hinterlässt insgesamt sechs Kinder sowie zahlreiche Enkel, Urenkel und sogar Ururenkel. Seine Frau war vor einigen Jahren mit 94 verstorben.
Radia sagte, sein Großvater sei ein sehr bescheidener Mann gewesen, den alle gemocht hätten. Um fit zu bleiben, habe er sich immer viel bewegt und wenig gegessen.
Nach seiner Ankunft in Israel diente Shlomo Sulayman anfangs in der israelischen Armee. Später arbeitete er in der Landwirtschaft. Er galt zudem als ein Experte für jüdische Schriften.