Israels Außenminister Yair Lapid hat bei einem Treffen mit Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi dessen zentrale Rolle im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gelobt. Al-Sisis Beitrag sei von »historischem Ausmaß«, sagte Lapid nach dem Treffen am Donnerstag laut Israels Außenministerium.
Ägypten hatte vor gut einem halben Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und palästinensischen Terrorgruppen im Gazastreifen vermittelt. Im Mai hatten sich beide Seiten einen elftägigen militärischen Waffengang geliefert. Auch bei früheren Konflikten übernahm Ägypten, das 1979 als erstes arabisches Land diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm, die Rolle des Schlichters.
Ägypten wolle weiterhin helfen, Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern abzubauen, teilte die ägyptische Präsidentschaft mit. Al-Sisi fordere aber nach wie vor eine Zwei-Staaten-Lösung.
BEZIEHUNGEN»Ägypten ist ein besonders wichtiger strategischer Partner für Israel«, sagte Lapid. Er wolle die Sicherheits- und Wirtschaftsbeziehungen zu dem Nachbarland stärken. Israel kündigte zudem an, Lösungen für die wirtschaftlichen Probleme in den Palästinensischen Autonomiegebieten finden zu wollen.
Bei dem Treffen zwischen Lapid und Al-Sisi ging es nach Angaben von Israels Außenministerium auch um Irans Atomprogramm und Terrorismus in der Region. Lapid wollte anschließend außerdem 95 in Israel beschlagnahmte antike Artefakte aus Ägypten an das Land zurückgeben, wie das ägyptische Außenministerium mitteilte.
Im September hatte bereits Israels Ministerpräsident Naftali Bennett Al-Sisi besucht. Es war das erste Mal seit zehn Jahren, dass ein israelischer Ministerpräsident offiziell zu Gast in Ägypten war. dpa/ja