Nach ägyptischen Angaben sollen am Montag voraussichtlich elf im Gazastreifen festgehaltene israelische Geiseln freikommen. Der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) teilte am Nachmittag mit, es werde darüber verhandelt, im Gegenzug 33 palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen.
Ägyptisch-katarische Bemühungen zur Verlängerung der »humanitären Waffenruhe« im Gaza-Krieg ständen kurz davor, eine Verlängerung der viertägigen Feuerpause um zwei Tage zu erringen, hieß es weiter.
Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte am Montag mit, Israel habe eine Namensliste der Geiseln erhalten, die freikommen sollten. Die Familien seien darüber informiert worden.
Mütter von Kindern getrennt
Die verlängerte Waffenpause soll laut SIS die tägliche Freilassung von zehn im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen 30 palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen umfassen. Zusätzlich solle die Einfuhr von medizinischen Hilfsgütern, Nahrungsmitteln und Treibstoff in den Gazastreifen fortgesetzt werden.
Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würden. Bisher kamen 58 Geiseln frei, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug für die freigelassenen Geiseln wurden 117 Palästinenser aus der Haft entlassen.
Israelischen Medienberichten zufolge gab es am Montag Unstimmigkeiten über die Namenslisten für den Austausch von israelischen Geiseln und palästinensischen Häftlingen. Israel habe kritisiert, dass entgegen der ursprünglichen Vereinbarung Mütter von ihren Kindern getrennt worden seien. dpa