Israel und Jordanien wollen zur Rettung des gemeinsamen Jordan-Flusses enger zusammenarbeiten. Am Rande der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el Scheich sei dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, teilten beide Länder am Donnerstag mit.
Ziel sei es, das Wassersystem des Flusses und damit auch des Toten Meeres wiederherzustellen und zu verbessern. Wie das israelische Umweltministerium mitteilte, hätten sich beide Länder etwa zum Bau von Kläranlagen verpflichtet. Zudem sollen nachhaltige Landwirtschaft gefördert und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Jordans geschaffen werden.
klimawandel Der Abfluss des Jordans ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das Süßwasser aus dem Fluss wird fast komplett für die Anwohner abgepumpt, zudem kämpft die Region mit den Folgen des Klimawandels und einer wachsenden Bevölkerung. Das führt auch dazu, dass der Wasserspiegel des als Heilquelle bekannten Toten Meers jährlich um fast einen Meter zurückgeht. Der Salzwassersee liegt zwischen Israel, dem Westjordanland und Jordanien.
Umweltschützer begrüßten das Abkommen. »Die Sanierung des Jordans ist eine wichtige Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel«, teilte die Umweltorganisation »EcoPeace Middle East« mit. Sie könne dazu beitragen, rund die Hälfte »der durch jahrzehntelange Verschmutzung und Umleitung von Süßwasser verloren gegangenen Artenvielfalt« wiederherzustellen.
Die Zusammenarbeit im Wasser- und Umweltbereich war auch ein wichtiger Teil des 1994 vereinbarten Friedensvertrags zwischen Jordanien und Israel. dpa