Nachrichten

Absage, Gala, Film

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  16.12.2022 08:21 Uhr

Die Sängerin Celine Dion Foto: IMAGO/ZUMA Press

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  16.12.2022 08:21 Uhr

Absage
Die kanadische Sängerin Celine Dion hat ihren lang erwarteten Auftritt am 31. Mai 2023 im Bloomfield-Stadion von Tel Aviv abgesagt. In einem Video informierte sie die Fans weltweit über ihren Gesundheitszustand. Einige Shows sollen auf das Frühjahr 2024 verschoben werden, aber Israel wird nicht dabei sein. Promoter Shuki Weiss schrieb, er sei enttäuscht, dass Dion nicht zu ihrem ersten Konzert in Israel kommen könne. »Wir haben drei Jahre lang daran gearbeitet«, schrieb er. Dion postete in sozialen Medien, wie sehr sie ihr Publikum und die Bühne vermisse, und teilte mit, dass sie unter einer seltenen neurologischen Störung leide, die als Stiff-Person-Syndrom bekannt ist, Krämpfe verursache und ihre Gehfähigkeit sowie die Stimmbänder beeinträchtige.

Entlassungen
Das Wirtschaftsmagazin »Globes« berichtet, das Unternehmen SodaStream werde etwa 200 Mitarbeiter entlassen, nachdem es im Oktober 2021 bereits 300 Angestellte gehen lassen musste. Es geht dabei hauptsächlich um die Fabrik in der Nähe der Beduinenstadt Rahat. Das Unternehmen sagte in einer Erklärung: »In den vergangenen Jahren hat SodaStream seine Belegschaft als Reaktion auf das Wachstum, insbesondere während der Covid-19-Pandemie, erweitert. Aktuelle Produktionsprognosen deuten auf einen Rückgang im Vergleich zur Nachfrage aus der Vergangenheit hin, gleichzeitig sind wir volatilen globalen Marktbedingungen ausgesetzt.« SodaStream beschäftigt derzeit weltweit rund 3000 Mitarbeiter, davon 2000 in Israel, und verkauft seine Produkte in 48 Ländern.

Gala
Das Medienunternehmen »Time« gab in der vergangenen Woche bekannt, dass es die Time 100 Gala und die Impact Awards im Mai 2023 in Jerusalem ausrichten wird. Dabei werden acht Personen gewürdigt, die ihren Einfluss für eine bessere Zukunft der ganzen Welt nutzen. Die Preisträger werden bei einer Abendgala gefeiert, bei der »Time« globale und regionale Führungskräfte, Influencer und Visionäre mit Mitgliedern der Time-100-Community zusammenbringt. Die Veranstaltung wird in Partnerschaft mit dem israelisch-kanadischen Philanthropen Sylvan Adams präsentiert. Er sagte, dies sei eine Gelegenheit, »die wunderbaren Dinge zu präsentieren, die in Israel passieren«.

Film
Mit staatlicher Unterstützung von rund sechseinhalb Millionen Euro werden in Israel demnächst zwölf ausländische Filmproduktionen gedreht. Ein Komitee aus Mitgliedern mehrerer Ministerien, darunter Wirtschaft, Kultur und Tourismus, genehmigte Förderanträge von zwölf Produktionsfirmen. »Das Programm bringt Israel auf eine Linie mit den meisten Ländern der Welt, die Anreize bieten, um die Filmproduktion in ihrem Land zu fördern«, so Shlomo Attias, Direktor der Investitionsbehörde des Wirtschaftsministeriums. Ausgewählt wurden unter anderem Produktionsfirmen aus Kanada, den USA, Brasilien, Frankreich, Deutschland und Italien. Alle Produktionsfirmen arbeiten mit lokalen Unternehmen zusammen.

Impfung
Laut einer vor zwei Wochen abgeschlossenen internen Untersuchung des medizinischen Korps der Armee sind Soldaten mit Vakzinen gegen MPox (frühere Bezeichnung: »Affenpocken«) geimpft worden. Die Impfstoffe seien nicht ordnungsgemäß gelagert worden und hätten von der Verwendung ausgeschlossen werden sollen, so die Armee. Sie wurden länger als die maximal zulässige Zeit außerhalb des Gefrierschranks aufbewahrt. Mindestens elf Soldaten seien mit den Stoffen geimpft worden. Als sie zu einer Untersuchung einbestellt wurden, berichteten sie, dass sie über normale Nebenwirkungen hinaus keine ungewöhnlichen Symptome verspürt hätten.

Strafe
Yair Netanjahu, Sohn des designierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanja­hu, hat die israelische Regierung aufgefordert, 400.000 Schekel Entschädigung an den ehemaligen Redakteur der Nachrichtenseite »Walla«, Avi Alkaly, zu zahlen, der von ihm, Yair Netanjahu, diffamiert worden war. In seinem bei der Tel Aviver Staatsanwaltschaft eingereichten Antrag argumentiert er, die Verleumdungsklage sei auf die Fahrlässigkeit eines Beamten zurückzuführen. Da die Klage an das Büro des Premiers geschickt wurde, er darüber jedoch nicht informiert worden sei, ist er der Meinung, der Staat müsse die Strafe übernehmen, die dem Kläger in dem Prozess zugesprochen worden war. Der Gesamtbetrag umfasst Entschädigung, Rechtskosten und Zinsen.

Kommentar

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Ein Deal ist die einzige Chance, die Geiseln noch aus der Gewalt der Hamas zu retten

von Mascha Malburg  15.01.2025

Israel/Gaza

Wie Israel mit der Hamas um Details des Geisel-Abkommens ringt

Vor mehr als 15 Monaten begann der palästinensische Terror den Krieg. Nun deutet viel darauf hin, dass Verhandlungen um eine Feuerpause vor dem Abschluss stehen

 15.01.2025 Aktualisiert

Nahost

USA: Gaza-Deal so nah »wie nie zuvor«

Washington gibt sich optimistisch: Eine Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie die Freilassung von Geiseln stehe bevor. Der US-Außenminister sagt: Es liegt nun an der Hamas

von Julia Naue  14.01.2025

Würdigung

Argentiniens Präsident Milei erhält »jüdischen Nobelpreis«

Der ultraliberale Staatschef gilt als enger Verbündeter Israels und hat großes Interesse am Judentum. Das Preisgeld in Höhe von einer Million Dollar will er für den Kampf gegen Antisemitismus spenden

von Denis Düttmann  14.01.2025

Gerhard Conrad

»Hamas ist ein Gegner, der nur in extremer Not einlenkt«

Der ehemalige Geisel-Unterhändler und BND-Agent über einen möglichen Deal zwischen Hamas und Israel und die Folgen für den Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  14.01.2025

Israel

Ben Gvir: Geisel-Deal bedeutet Ende der Regierungskoalition

Der rechte Minister gibt zu, im vergangenen Jahr eine Waffenstillstandsvereinbarung mehrfach verhindert zu haben

 14.01.2025

Terror

Bericht: Hamas akzeptiert Entwurf für Geisel-Deal

Es müssten nur noch letzte Details geklärt werden, so ein israelischer Regierungsvertreter

 14.01.2025 Aktualisiert

Israel

Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

Mehrere Menschen verletzten sich auf dem Weg zum Schutzraum

 14.01.2025

Washington D.C.

USA legen Nachkriegsplan für Gaza vor

Blinken will die Palästinensische Autonomiebehörde in eine Regierung einbeziehen. Israel lehnt dies ab, da auch sie den Terror unterstützt

 14.01.2025