Khan al-Ahmar

Abriss von Beduinendorf verschoben

Beduinensiedlung Khan al-Ahmar im Westjordanland Foto: dpa

Der umstrittene Abriss des Beduinendorfes Khan al-Ahmar ist verschoben worden. Das hat das israelische Sicherheitskabinett am Sonntagabend beschlossen. Premierminister Benjamin Netanjahu schlug laut Medienberichten vor, weiter mit den Bewohnern zu diskutieren, bis alle Verhandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Am Samstag hatte Netanjahu selbst bekannt gegeben, dass der Abriss »auf unbefristete Zeit verschoben wird«. Doch kurz darauf hatte er auf Druck einiger Minister – vor allem der Rechtsaußen-Politiker der Siedlerpartei Jüdisches Haus – betont, dass das Dorf dem Erdboden gleichgemacht werde.

kabinett »Khan al-Ahmar wird evakuiert. Das ist die Entscheidung des Gerichts, unsere Politik, und es wird geschehen«, erklärte Netanjahu. Er sei allerdings sicher, dass es schnell und mit Übereinstimmung der Bewohner des Dorfes vonstattengehen werde. Das Kabinett werde den Zeitplan für Gespräche vorgeben.

Angeblich wolle man auf diese Weise einen freiwilligen Auszug herbeiführen. Netanjahu führte aus, dass man über einen Plan rede, der die Umsiedlung einige Hundert Meter entfernt vorsieht. Der Anwalt der Dorfbewohner bestätigte, dass der Vorschlag der Regierung nicht wesentlich von dem Kompromiss abweiche, den die Bewohner bereit sind, einzugehen.

Israel ist im Ausland, vor allem in der Europäischen Union, stark kritisiert worden, weil es die illegale Beduinensiedlung im Westjordanland abreißen lassen will. Jerusalem indes argumentierte, dass das Dorf, das aus Zelten, Holzbaracken und Wellblechhütten besteht, in der Nähe einer jüdischen Siedlung »illegal und unsicher in der Nähe der Autobahn Nummer eins errichtet wurde«.

Gaza/Tel Aviv

Hamas will eine Geisel freilassen und vier Tote übergeben

Die Terrororganisation sagt, sie habe einen Vorschlag der Vermittler akzeptiert. In diesem Rahmen will sie demnach weitere aus Israel Entführte aus ihrer Gewalt entlassen

 14.03.2025 Aktualisiert

Tel Aviv

»Ich bin Omer Schem-Tov und ich bin frei«

Omer Schem-Tov berichtet erstmals über die schlimmste Phase seiner Geiselhaft in Gaza - und fordert die Freilassung aller Entführten.

von Cindy Riechau  14.03.2025

Nahost

US-Vermittler legt Vorschlag für Verlängerung der Waffenruhe vor

Laut Witkoffs Plan käme zuerst nur eine Handvoll Geiseln frei. Was wird aus den übrigen?

 14.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025

Washington D.C.

Trump: Niemand will Palästinenser aus Gaza vertreiben

Der US-Präsident hat gesagt, die USA könnten den Gazastreifen besitzen und wiederaufbauen. Nun versicherte er, dass ihn aber niemand zwangsweise verlassen müsse

 13.03.2025