Israel

30-jähriger Investor will EL AL übernehmen

Ein 30-jähriger, aus den USA stammender Investor will die Mehrheit an der angeschlagenen Airline übernehmen. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Die wegen der Corona-Pandemie schwer gebeutelte israelische Fluggesellschaft EL AL könnte womöglich bald von einem privaten Investor übernommen werden und somit der Verstaatlichung entgehen. Der 30-jährige Eli Rozenberg, Sohn eines New Yorker Immobilienunternehmers, erhielt diese Woche von den israelischen Kartellbehörden grünes Licht für den Kauf von 44,9 Prozent der Aktien des Unternehmens.

RETTUNGSPAKET Sollte die Transaktion stattfinden, bekäme Rozenberg damit de facto die Kontrolle über EL AL. Er hat angeboten, 75 Millionen US-Dollar in das Unternehmen zu investieren. Rozenberg lebt seit einiger Zeit in Jerusalem und besitzt auch die israelische Staatsbürgerschaft. Diese ist Voraussetzung für den Erwerb von EL-AL-Aktien.

Die Airline hatte vor fünf Wochen die Einstellung des kompletten Flugbetriebs bekanntgegeben. Vor allem die EL-AL-Piloten hatten sich zuvor der Zustimmung zu einem staatlichen Rettungspaket widersetzt, der mit Entlassungen und Einsparungen verbunden war. Der staatliche Rettungsplan wurde nun aber zwischenzeitlich doch angenommen, könnte aber durch das Angebot Rozenbergs noch Makulatur werden. Bis 2004 war EL AL mehrheitlich in Staatseigentum, wurde dann aber privatisiert.

STUNDE DER WAHRHEIT Eli Rozenbergs Vater Kenny ist Medienberichten zufolge im Immobiliengeschäft tätig und betreibt unter anderem zahlreiche Pflegeheime in den USA. Sein Sohn freute sich über die Zustimmung der israelischen Regierung zum möglichen Kauf eines Aktienpakets der Fluglinie.

»Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit,« erklärte Eli Rozenberg. Sein Angebot sei der einzige Weg, um EL AL schnell wieder auf Vordermann zu bringen, sagte er. Israel habe es verdient, auch weiterhin eine starke nationale Fluglinie zu haben. Allerdings muss der EL-AL-Aufsichtsrat dem Vorhaben Rozenbergs noch zustimmen. Einem Bericht der Zeitung »Globes« zufolge sind die Aufsichtsräte momentan noch skeptisch und wollten die Rozenberg-Emissäre erst gar nicht empfangen.

Gazakrieg

Hunderttausende demonstrieren in Israel für einen Geisel-Deal

»Ihre Zeit läuft ab«, sagte die Verwandte einer Geisel in Tel Aviv

 07.09.2024

Nahost

CIA-Chef Burns: Gaza-Verhandlungen sollen weitergehen

Die Gespräche kommen seit Monaten nicht voran

 07.09.2024

Einspruch

Wer mordet, will keinen Deal

Philipp Peyman Engel erinnert daran, dass nicht die israelische Regierung, sondern die Hamas sechs israelische Geiseln umgebracht hat

von Philipp Peyman Engel  06.09.2024 Aktualisiert

Gazakrieg

Hamas veröffentlicht Propaganda-Video von getöteter Geisel

Die Aufzeichnung zeigt den 23-jährigen Hersh Goldberg-Polin vor seiner Ermordung

 06.09.2024

Meinung

Der Westen und die Palästinenser

Warum fließen weiter Milliarden an Hilfsgeldern, ohne dass sich etwas zum Besseren wendet, fragt sich unser Gastautor

von Jacques Abramowicz  06.09.2024

Medienbericht

Geheimdokument enthüllt, was die Hamas mit den Geiseln vorhat

Die Terroristen wollen auch die Öffentlichkeit täuschen, um an der Macht zu bleiben

 06.09.2024

Israel

Außenministerin Baerbock trifft Katz und Gallant

Die Grünen-Politikerin will über die Verhandlungen über einen Geiseldeal sprechen

 06.09.2024

Interview

»Wir kämpfen den gleichen Kampf«

Der Außen- und Sicherheitspolitiker Amit Halevi über den vereitelten Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München und die Parallelen zwischen den Islamisten in Gaza und Europa

von Detlef David Kauschke  05.09.2024

Kommentar

Hartes Herz

Unsere Israel-Korrespondentin weiß um die Gnadenlosigkeit der Hamas-Mörder und wundert sich über die Unbarmherzigkeit der Regierung gegenüber den Geiseln und deren Angehörigen

von Sabine Brandes  05.09.2024