25 Jahre nach dem Mord an Yitzhak Rabin haben die Israelis des früheren Ministerpräsidenten gedacht. Auf dem zentralen Rabin-Platz versammelten sich am Donnerstagabend zahlreiche Menschen.
25.000 Gedenkkerzen wurden auf dem Platz vor der Stadtverwaltung entzündet. Dort hatte ein jüdischer Fanatiker Rabin am 4. November 1995 erschossen, um territoriale Zugeständnisse an die Palästinenser zu verhindern. In Israel werden Gedenkveranstaltungen stets nach dem Datum im hebräischen Kalender abgehalten.
protestmärsche Auf Tel Aviver Straßen fanden am Donnerstagabend auch mehrere Protestmärsche gegen den rechtskonservativen Regierungschef Benjamin Netanjahu statt. Nach Polizeiangaben wurde ein Mann festgenommen, der versucht haben soll, Demonstranten mit einem Messer anzugreifen.
Hintergrund monatelanger Proteste sind Korruptionsvorwürfe gegen Netanjahu, dessen Prozess im Mai begonnen hatte. Netanjahu bestreitet alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe.
parlament Bei einer Gedenkveranstaltung für Rabin im Parlament sorgte Netanjahu für Zorn, als er die Protestbewegung gegen sich selbst mit der damaligen Stimmung der Hetze vor dem Mord an dem Friedensnobelpreisträger Rabin 1995 verglich. »25 Jahre nach dem Mord an Rabin dauert das Aufhetzen zum Mord am Ministerpräsidenten und seiner Familie an, und niemand sagt ein Wort«, sagte Netanjahu bei der Sitzung.
Dem Mord an Rabin war rechtsextreme Hetze gegen den Regierungschef vorangegangen. Netanjahu wird immer wieder vorgeworfen, damals zu diesem politischen Klima beigetragen zu haben. dpa