Bei Ausgrabungen in Jerusalem ist ein rund 2300 Jahre alter Goldring mit rotem Granatstein gefunden worden. Der Ring gehörte offensichtlich einem Kind und stamme aus dem hellenistischen Zeitalter in der Region, teilte die israelische Altertumsbehörde am Montag mit. Wegen der hohen Beständigkeit von Gold seien an dem Schmuckstück keine Abnutzungserscheinungen zu sehen.
Der Ring fiel einer Mitarbeiterin der Ausgrabungen in die Hände, als sie Erde siebte. »Plötzlich sah ich etwas glitzern«, berichtete sie. »Ich rief sofort: Ich habe einen Ring gefunden!« Das gesamte Team sei sehr aufgeregt gewesen. »Es ist ein sehr bewegendes Fundstück, so etwas findet man nicht jeden Tag.«
Wegen der geringen Größe gingen die Forscher davon aus, dass der Ring einem Jungen oder Mädchen gehörte. Ansonsten passe er nur an den kleinen Finger einer Frau. Das Schmuckstück sei hergestellt worden, indem dünne Goldblätter mit einem Hammer auf einer Metallbasis fixiert wurden.
Frühes hellenistisches Zeitalter
Stilistisch passe der Ring zum persischen und frühen hellenistischen Zeitalter, vom späten 4. bis zum frühen 3. Jahrhundert vor Christus. »In der Zeit begannen die Menschen, Gold mit eingefassten Steinen dem dekorierten Gold vorzuziehen«, hieß es in der Mitteilung.
Goldschmuck sei in der hellenistischen Welt sehr verbreitet gewesen, seit der Herrschaft von Alexander dem Großen. »Seine Eroberungen halfen dabei, Luxusgüter und -produkte zu verbreiten und zu transportieren.«
Alexander der Große wurde 356 vor Christus geboren. Von 336 bis zu seinem Tod 323 vor Christus war er König von Makedonien. Mit seinem Regierungsantritt begann das Zeitalter des Hellenismus. Alexander vergrößerte sein Reich systematisch durch Feldzüge. Auch das Gebiet des damaligen Palästinas - in dem heute auch das moderne Israel liegt - wurde Teil seines Großreichs. Die damaligen Einwohner Jerusalems seien offenbar »offen für den weit verbreiteten hellenistischen Stil« gewesen, so die Forscher. dpa