Mord an Dafna Meir

16-jähriger Palästinenser festgenommen

Am frühen Dienstagmorgen haben Soldaten der Eliteeinheit »Duvdevan« einen 16-jährigen palästinensischen Jungen festgenommen, der die sechsfache Mutter Dafna Meir am Sonntag ermordet haben soll. Der Verdächtige soll sich in der Nähe von Otniel versteckt haben und wurde zu Befragungen mitgenommen.

Die Armee durchkämmte über Nacht das gesamte Gebiet um Otniel, um den Täter zu finden. An allen Ausfahrten wurden Straßenblockaden aufgebaut. Die Bewohner der Siedlung waren zeitweilig aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Beerdigung Unter großer Anteilnahme wurde Dafna Meir am Montagmorgen beigesetzt. Ihr Kollege, Professor Yohanan Pfitzer vom Soroka-Krankenhaus in Beer Sheva sagte bei ihrer Beerdigung: »Dafna war immer damit beschäftigt, Leben zu retten. Und nun ist ihr eigenes vor den Augen ihrer Kinder auf diese grauenvolle Weise genommen worden«.

Meir, die als Krankenschwester im Soroka-Krankenhaus von Beer Sheva arbeitete, galt als »fröhlicher Mensch, zu dem man rund um die Uhr kommen konnte«, sagen ihre Nachbarn. Zusätzlich zu ihren eigenen vier Kindern hatte die Israelin noch zwei Pflegekinder bei sich aufgenommen.

Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich geschockt: »Dies ist eine grauenvolle Tat. Ich bin mit meinem ganzen Herzen bei der Familie.« Auch Regierungschef Benjamin Netanjahu drückte kurz nach dem Anschlag auf der Facebook-Seite seine Trauer aus: »Wir alle leiden mit der Familie und den Kindern des Opfers«, schrieb er. »Der Terrorist wird für diese niederträchtige Tat bezahlen.«

Ein mutmaßlich palästinensischer Attentäter war am Sonntag in das Haus der Familie eingedrungen, wo sich zur selben Zeit auch drei Kinder befanden. Vor den Augen ihrer 15-jährigen Tochter versuchte Dafna Meir, den Täter abzuwehren. Doch der fügte ihr derart schwere Stichwunden zu, dass sie noch am Tatort starb.

Tekoa Nur wenige Stunden nach dem Attentat, ist eine schwangere Israelin in Tekoa bei einem Attentat schwer verletzt worden. Der Täter wurde beim Versuch zu fliehen von Sicherheitskräften erschossen. Es handelt sich um einen 18-jährigen Palästinenser aus Bethlehem.

Die Frau kam mit mittelschweren bis schweren Verletzungen im oberen Körperbereich ins Krankenhaus. Rettungskräfte gaben an, dass die 30-Jährige bei vollem Bewusstsein war, ihr Zustand sei stabil.

Gaza/Tel Aviv

Hamas will eine Geisel freilassen und vier Tote übergeben

Die Terrororganisation sagt, sie habe einen Vorschlag der Vermittler akzeptiert. In diesem Rahmen will sie demnach weitere aus Israel Entführte aus ihrer Gewalt entlassen

 14.03.2025 Aktualisiert

Tel Aviv

»Ich bin Omer Schem-Tov und ich bin frei«

Omer Schem-Tov berichtet erstmals über die schlimmste Phase seiner Geiselhaft in Gaza - und fordert die Freilassung aller Entführten.

von Cindy Riechau  14.03.2025

Nahost

US-Vermittler legt Vorschlag für Verlängerung der Waffenruhe vor

Laut Witkoffs Plan käme zuerst nur eine Handvoll Geiseln frei. Was wird aus den übrigen?

 14.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Jerusalem/Genf

Nach Israel-kritischem Bericht: Netanjahu wirft UNHRC Antisemitismus vor

Ein UN-Bericht wirft Israel sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser vor. Der Ministerpräsident spricht von einem »antiisraelischen Zirkus«

von Imanuel Marcus  13.03.2025

Geiseln

Avinatan lebt!

Es ist das erste Lebenszeichen der 32-jährigen Geisel. Seine Freundin, die befreite Noa Argamani, kämpft unermüdlich für ihn

von Sabine Brandes  13.03.2025

Vermisst!

Angekettet und allein

Alon Ohel wurde am 7. Oktober schwer verletzt und verschleppt

von Sabine Brandes  13.03.2025

Doha

Verhandlungen um Waffenruhe und Geiseln stocken

Die Gespräche kommen nicht voran. Welches Ziel verfolgen die Amerikaner?

 13.03.2025

Washington D.C.

Trump: Niemand will Palästinenser aus Gaza vertreiben

Der US-Präsident hat gesagt, die USA könnten den Gazastreifen besitzen und wiederaufbauen. Nun versicherte er, dass ihn aber niemand zwangsweise verlassen müsse

 13.03.2025