Wirtschaft

100 Milliarden für die Wirtschaft

Foto: Flash 90

Israels stetes Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre ist durch den Ausbruch von Covid-19 zu einem abrupten Halt gekommen. Während die Arbeitslosenquote im Februar bei 3,4 Prozent lag, sind derzeit mehr als eine Million Menschen ohne Beschäftigung – rund 27 Prozent. Zuvor hatten vor allem die erfolgreichen Branchen Hightech, Telekommunikation, Medien und Finanzen viele Jobs geschaffen und damit auch in anderen Bereichen für Arbeit gesorgt.

Wirtschaftsexperten kritisieren die Entscheidung der Regierung, die Beschäftigung im Land auf 30 Prozent und später sogar auf 15 Prozent zu reduzieren, um den Ausbruch des Coronavirus einzudämmen. Viele Unternehmen entließen ihre Angestellten, die dann Arbeitslosengeld bezogen. Stattdessen, argumentieren die Fachleute, hätte die Regierung den Firmen Anreize und Entschädigungen zahlen sollen, um die Leute in der Krise weiter zu beschäftigen.

KONKURS Denn Schätzungen gehen davon aus, dass 20 bis 30 Prozent der Menschen ihre Arbeit nicht wiederbekommen werden, vor allem ältere Beschäftigte, erklärt der Wirtschaftsexperte David Gershon von der Hebräischen Universität. »Dadurch wird es Jahre dauern, bis die Arbeitslosenrate auf einen niedrigen Stand wie vor Corona sinken kann.«

Der Wirtschafts-Informationsdienst Co­face BDI gibt an, dass noch in diesem Jahr etwa 70.000 Firmen und Läden Konkurs anmelden müssten, bis zu 25.000 davon unmittelbar wegen der Gesundheitskrise. »Schon seit vielen Jahren ist die Rate der Firmen, die es auf dem Markt nicht schaffen, hierzulande höher als in anderen Mitgliedstaaten der OECD«, so der Geschäftsführer von Coface BDI, Eyal Yanai. »Und auch die Zahl der finanziellen Corona-Ausfälle wird hier höher ausfallen.«

ENTLASSUNGEN Am Freitag teilte das Finanzministerium mit, dass es statt 80 Milliarden Schekel nun 100 Milliarden (etwa 25 Milliarden Euro) für die Rettung der Wirtschaft veranschlagt. Die Regierung greift auch der schwer angeschlagenen Fluggesellschaft EL AL unter die Arme. Für einen Bankkredit von rund 370 Millionen Euro übernimmt das Finanzministerium zu 80 Prozent die Garantie. Dafür muss EL AL jedoch einen finanziellen Gesundungsplan umsetzen, der auch Entlassungen beinhaltet.

Israelische Armee tötet zwei Beteiligte der Hamas-Massaker

 11.12.2024

Westjordanland

Schüsse auf Israelis am Josefsgrab in Nablus - drei Leichtverletzte

Die Männer wollten ohne Absprache mit den Behörden an der heiligen Stätte beten

 11.12.2024

Geiseln

»Sie haben mein Becken gebrochen, mein Bein verbrannt, meinen Kiefer ausgerenkt«

Präsident Herzog hält Notfalldiskussion ab, um auf die große Gefahr für die nach Gaza verschleppten Menschen hinzuweisen

von Sabine Brandes  11.12.2024

Israel

Netanjahu: Wir zerlegen Irans »Achse des Bösen«

Seit dem 7. Oktober schlage Israel hart gegen seine Feinde zurück, so der Ministerpräsident

 11.12.2024

Israel

Raketenangriff aus Gaza

Vier einfliegende Raketen werden registriert und zum Teil abgefangen

 11.12.2024

Gazastreifen

Terror-Vorwürfe: World Central Kitchen entlässt 62 Mitarbeiter

Die NGO kümmert sich um die Lebensmittelversorgung in Gaza. Der israelischen Regierung zufolge sollen einige Beschäftigte Verbindungen zu Terrororganisationen haben

 11.12.2024

Meinung

Syrien und die verfrühte Freude des Westens über den Sieg der Islamisten

Ein Gastkommentar von Ingo Way

von Ingo Way  11.12.2024

Nahost

Israel warnt die neuen Machthaber in Syrien

Nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Assad zerstört Israel militärische Fähigkeiten des Nachbarlandes. Regierungschef Netanjahu warnt die Rebellen. Wie geht es mit Syrien weiter?

von Lars Nicolaysen  11.12.2024

Sicherheit

Israel: Haben syrische Kriegsmarine versenkt

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Assad durch Rebellen will Premier Netanjahu kein Risiko eingehen. Vorsorglich zerstört Israel deshalb die militärischen Fähigkeiten des Nachbarlandes

von Jan-Uwe Ronneburger  10.12.2024