Es war ein Fest der Farben. Die 20. Makkabiade ist am Donnerstagabend mit einem stimmungsvollen Fest im Jerusalemer Teddy-Stadion eröffnet worden. 10.000 Athleten aus 74 Teams zogen mit ihren Flaggen in die Arena ein, begleitet vom Jubel der mehr als 20.000 Zuschauer. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu und Staatspräsident Reuven Rivlin feierten mit. Die Sportler treten in 42 Disziplinen an.
Einer der Höhepunkte der Party mit Musik und Israels bekanntesten Künstlern war die Hochzeit des kanadischen Hockeyspielers Avi Steinberg und seiner Freundin Rachel Dixon, die von alledem nichts ahnte. Es war die erste Reise der Braut nach Israel. Erst vor Kurzem ist sie zum Judentum konvertiert.
»Es ist eine Ehre für mich, und ich bin so aufgeregt«, sprach sie mit strahlendem Lächeln ins Mikrofon. Ihr kanadischer Rabbiner Avi Poupko traute die beiden unter einer schnell arrangierten weißen Chuppa, die von vier Teamkollegen Steinbergs gehalten wurde.
Chuppa Mit den Worten »Unsere Chuppa repräsentiert ein jüdisches Haus. Aber es ist ein Haus, das offen ist«, ging er indirekt auf den Eklat zwischen der Regierung in Jerusalem und den Reform- und Konservativenströmungen ein. »Es gibt keinen besseren Ort für eine Heirat als diesen – hier in Jerusalem, umgeben von Vertretern des gesamten jüdischen Spektrums«, so Poupko. Der Bräutigam zertrat das Glas, und Feuerwerk erhellte den Jerusalemer Himmel.
Mit mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellen die Vereinigten Staaten wie in jedem Jahr nach Israel das größte Team. Dazu gehört auch die Familie Jurick, die mit Sohn Jonah, Vater Michael und Großvater Avram Woidislawsky beim Tennis antreten.
Zum ersten Mal in der Geschichte des amerikanischen Teams sind damit Vertreter von drei Generationen einer Familie dabei. »Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, von einem Ohr bis zum anderen«, erzählt Michael Jurick. »Die Liebe für die Familie, zu Israel, zum Sport und Tennis ist uns so wichtig. Alles bei der Makkabiade zusammen feiern zu können, ist unglaublich – es ist ein episches Erlebnis.«
Präsident Rivlin eröffnete die Spiele offiziell, die unter dem Motto »50 Jahre Jerusalem« veranstaltet werden. »Willkommen in Israel, willkommen in Jerusalem, willkommen zu Hause«, rief er den Athleten zu, die aus 74 Nationen, unter anderem aus Albanien, Deutschland, Italien, Brasilien, Argentinien, Frankreich und Marokko, stammen.
Europa Dies ist die größte Makkabiade seit der Gründung vor 85 Jahren im Jahr 1932, als sich der Himmel über Europa bereits verdunkelte, so der Präsident. Er gedachte auch der Sportler, die bei einem Brückeneinsturz während der 15. Makkabiade ums Leben kamen, und der israelischen Olympioniken, die bei den Spielen 1972 in München ermordet worden waren.
»Seht, wo wir heute stehen, bei der 20. Makkabiade zum Geburtstag der Befreiung Jerusalems. Die Spiele sind dazu da, uns körperlich und geistig zu erheben«, zitierte der Präsident Gründervater Yosef Yekutieli. »Wir alle zusammen begehen hier ein wahres Festival des Sports, der Seele und des Körpers«, fasste Rivlin zusammen und erklärte die Spiele für eröffnet.
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