»Masal tov Israel, wir feiern deinen Geburtstag, deine Vielfalt«. Sätze wie diese waren immer wieder auf den Bildschleifen eingeblendet, die während der Jom-Haazmaut-Feier im Hubert-Burda-Saal auf die Wände neben der Bühne projiziert waren. Zum Auftakt gedachten die Anwesenden wie bereits zuvor in der Ohel-Jakob-Synagoge zum Jom Hasikaron der Opfer von Krieg und Terror in Israel. Auch Rabbiner Steven E. Langnas erinnerte daran, ebenso wie an das Ende des Sechs-Tage-Krieges auf dem Tempelberg.
»Die untrennbare Einheit von Jom Hasikaron und Jom Haatzmaut zeigt uns, dass die Freiheit unseres Volkes, die Unabhängigkeit unseres Staates Israel, nicht selbstverständlich sind«, unterstrich Präsidentin Charlotte Knobloch zum Auftakt des Abends im Festsaal. Und sie erinnerte an die vermissten israelischen Soldaten Ron Arad, Zachary Baumel, Yehuda Katz, Zvi Feldman und natürlich Gilad Schalit: »Wir wollen euch endlich wieder zu Hause haben.« Trauer und Freude lägen dicht beieinander fuhr sie fort. »Wir feiern 63 Jahre Unabhängigkeit, 63 Jahre Eigenstaatlichkeit. Wir können zurückblicken auf das historische Wunder der Geburt einer Nation – die Geburt des Staates Israel.«
Stämme Nach dem Auftritt des Kinderchors der Sinai-Schule sangen dann alle gemeinsam die Hatikwa, während an den Videoflächen der Saalwand die israelische Flagge wehte. Traditionsgemäß folgte das Entzünden der Kerzen für die zwölf Stämme Israels: »Am Israel – ein Volk – ein Glaube – eine Hoffnung auf eine glückliche und gute Zukunft für Juden in Israel und für Juden in der Diaspora« kündigten die Moderatoren Nathalie Scher-Kahn und Guy Fränkel dieses symbolische Miteinander und Füreinander an.
Aufgerufen waren für die Jugendorganisationen die Madrichim Dean Rajber und Juriy Gesbilsky. Für den jüdischen Frauenverein Ruth Hanna Feiereisen und Monica Langnas für Gomel Scheset, für »Liebenswürdigkeit und Betreuungsbereitschaft, andererseits finanzielle Hilfsbereitschaft« als Vorbilder Luba Bronsztein und Ghini Zaidman, für Familien im Ehrenamt Mina Roytman und Arkadiy Gomberg, für Besuchsdienste und Betreuung Erika Bartel und Barbara Heid aus dem Eisenberg-Seniorenheim sowie Robert Lenhard und Olga Skulanova aus dem Integrationsprogramm der IKG-Sozialabteilung, für den Stiftungsrat des Saul Eisenberg-Seniorenheims Hans Schneider, für die Chewra Kadischa für Frauen Cilly Kalmanowicz und Helen Muallem, für die Chewra Kadischa für Männer Isaak Glygach und Petro Fishman, für Zedaka »für jene, die niemanden mehr haben« David und Sara Stopnitzer; für »Körper und Seele« Robby Rajber und Dani Chayet von Maccabi, stellvertretend für die Organisationen, die sich zum Wohle Israels einsetzen, David Leschem. Die zwölfte Kerze schließlich entzündete Präsidentin Charlotte Knobloch für den Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde mit dem Wunsch, dass die Gemeinschaft weiter blühen und einer glücklichen Zukunft entgegengehen werde.
Musik Die Präsidentin dankte auch den beiden Organisatoren des Abends, Alon Kol und Ellen Presser. Und sie gratulierte einem weiteren Geburtstagskind dieses Tages, Monica Langnas.
Mit dem Wunsch »Am Israel Chai« leitete sie dann zum allgemeinen Feiern mit Buffet, Musik und Tanz über. An den Projektionsflächen signalisierte Feuerwerk die Freude, während die Band »Muzika« mit »Schalom« Frieden für Israel herbeisang. Bilder aus Israel im Hintergrund unterstrichen die Stimmung. Während die Musiker »Hava Nagila« spielten, flatterten dort weiße Tauben in den blauen Himmel. Selbst am Buffet war Israel präsent: Die Geburtstagstorten waren mit Symbolen wie der Israel-Flagge oder der Menora dekoriert.
Zum Tanzen ließen sich die Anwesenden nicht zweimal bitten. Die Showband Muzika – eine Band mit Künstlern und Musikern aus Israel und ganz Europa – stellte schnell die Verbindung zum Publikum her.
Dank ihrer sehr lebendigen Art, Musik zu machen, der guten Laune und der Partystimmung, die sie verbreitet, wurde der Israel-Geburtstag ein rauschendes Fest voller Freude und Zuversicht. Besonders begeistert waren die Gäste vom israelischen Sänger Zion Daha0n.