Wenn Nicole Kampa-Schulte morgens das Gelände der Heinz-Galinski-Schule betritt, muss sie als Erstes einen Blick auf ein paar Quadratmeter Garten werfen. »Das passiert ganz automatisch.« Kräuter, Gewürze, Studentenblumen, Ringelblumen, ein Apfelbaum, Kirschlorbeer und Zierpflaumen wachsen seit einigen Monaten dort – und Schüler und Pädagogen sind begeistert von diesem Stückchen Grün. »Wir nennen es unseren Garten Eden«, sagt die Lehrerin. Möglich wurde die Bepflanzung durch eine Spende der Späthschen Baumschule, die mithilfe des Jüdischen Nationalfonds JNF/KKL vermittelt wurde.
Der »Garten Eden« muss gepflegt werden, eigentlich bräuchte Kampa-Schulte mehr Zeit, denn sie will die Arbeit gemeinsam mit ihren Schülern erledigen. Schließlich sollen sie an die Natur herangeführt werden. Die ersten Schritte dazu sind schon gemacht: Einige Schüler haben Blumenzwiebeln gesteckt, damit es im nächsten Frühjahr schön bunt wird. Das war für alle Kinder eine bleibende Erfahrung: Sie buddelten Löcher, setzten die Zwiebeln ein und fanden sogar noch einen Regenwurm.
Stadtkinder Vor zwei Jahren fing der Traum von einem Garten in der Heinz-Galinski-Schule an. Nicole Kampa-Schulte hatte damals eine Projektwoche angeregt, in der es um Natur ging. Etliche Schüler seien Stadtkinder, die mit Pflanzen und Garten wenig zu tun haben. Für sie sei es deshalb besonders wichtig, einen Bezug zum Garten, zur Natur und zu den Jahreszeiten zu bekommen.
Deswegen gestaltet Kampa-Schulte auch einen Kalender mit gepressten Blumen und Blüten und kocht im Herbst Marmelade mit ihren Schülern. Zusätzlich gibt es seit einem Jahr eine neue Arbeitsgemeinschaft mit dem Titel »Vom Samen zur Pflanze«. »Die AG soll den Schülern einen Weg zur Schönheit der Natur zeigen. Es geht auch darum, die Kinder zu sensibilisieren und Umwelttoleranz zu schaffen.«
Vor knapp einem Jahr kamen die Gärtner der Späthschen Baumschule, die jedes Jahr ein soziales Projekt organisieren, und bepflanzten das Rondell im Eingangsbereich der Schule, auf dem bisher nur Rasen wuchs. Mehr als 100 Pflanzen im Wert von 6000 Euro wurden gesetzt.
Davon sind einige Hundert Blumenzwiebeln. Mia erinnert sich sehr gern an das Pflanzen: »Mir hat es Spaß gemacht«, sagt die Sechsjährige. Und ihr Mitschüler Liam hatte währenddessen etwas ganz Besonderes gefunden – einen Apfel. Der Erste im Garten.
www.heinz-galinski-grundschule.cidsnet.de