Frankfurt/Main

Zionistische Boutique

Schlaraffenland: Selbst für Kleinkinder gab es Kuscheltiere und mehr. Foto: Rafael Herlich

Ob Chanukka oder Weihnachten – wer im Verteiler der WIZO Frankfurt ist, musste in diesem Jahr nicht Geschenken hinterherhetzen. Nach dem traditionellen Basar im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum hatte die zionistische Frauenorganisation zwei weitere »Boutiquen« eröffnet. Zunächst gastierte die WIZO auf Initiative von Rebekka Gerczikow in der »Freitagsküche« des Ateliers Frankfurt. Dort kochen freitags Studenten und Professoren der Städelschule ein Drei-Gänge-Menü zu einem bezahlbarem Preis.

Und in der vergangenen Woche gab’s dann unter dem Motto »High Heels und Herrenausstattung – vom Pailettentraum bis zur Freizeithose« eine große Secondhand-Boutique. Der Erlös ist für das Auguste & Robert Meder House in Eilat, das sich schutzbedürftiger Frauen annimmt, bestimmt.

Verführungen Ausschließlich neue Ware präsentierte dann am vergangenen Sonntag die Premiere der WIZO-Chanukka-Boutique im Hotel Hilton. Das Angebot reichte von Manschettenknöpfen, Taschen, Schmuck aus Israel, Pelzen, Seifen aus Portugal, Tüchern und Schals aus Indien über Handbemaltes fürs Kinderzimmer und Antiquitäten bis hin zum Hundehalsband und Belohnungsleckerli. Abgerundet wurde das Shopping-Erlebnis durch kulinarische Verführungen wie Sekt, Wein und Schokolade.

Vor allem Frauen nahmen das Angebot gerne an. »Das ist ja eigentlich auch perfekt: Man kann an einem Sonntag in sehr angenehmem Ambiente entspannt einkaufen«, lobt WIZO-Vorstandsmitglied Esther Sharell die Initiative ihrer Kollegin Nicole Faktor.

Gute Mischung Auch Vorstandskollegin Doris Jedlicki war vom neuen Basar begeistert. »Wir haben versucht, eine Mischung aus feinen schönen Ausstellern zusammenzubekommen, damit für jeden etwas dabei ist. Und bei aller Bescheidenheit muss ich sagen: Es ist uns gelungen«, sagte Jedlicki zufrieden. Ihr persönlich hatten es die Bilder von Ilan Friedmann angetan.

Der behinderte junge Mann besucht regelmäßig das Atelier Eastend, ein Kooperationsprojekt der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und des Internationalen Bundes Behindertenhilfe Frankfurt. Gegen Mittag hatte seine Mutter Debora Friedmann bereits einige Kunstwerke ihres Sohnes verkauft.

Ehrenamtlich Die Aussteller betrachteten die neue Verkaufsidee »als Chance, mal etwas Gutes zu tun«, wie es Sarit Lichtenstein von der »Galerie am Park« formulierte. Und angesichts der zahlreichen Gäste, die mit voll bepackten Taschen von dannen zogen, dürften einige Euro für die überkonfessionellen und überparteilichen WIZO-Projekte in Israel zusammengekommen sein. Zumal das Hilton die Räume kostenlos zur Verfügung gestellt hatte und die WIZO-Damen traditionell die Organisation und Veranstaltung ehrenamtlich übernommen haben. »Wenn unser Fazit positiv ausfällt, machen wir das künftig jedes Jahr«, sagte Sharell. Die Geschenkejäger würde es freuen.

Frankfurt/Main

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