Unter dem Motto »Solidarisch gegen Hass« hat die Jüdische Gemeinde zu Berlin gemeinsam mit dem Jüdischen Bildungszentrum Chabad Lubawitsch Berlin und dem Verein »Jehi Or Jüdisches Bildungswerk für Demokratie – gegen Antisemitismus« am Montagabend in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum in der Oranienburger Straße in Mitte eine neue Kampagne gegen Antisemitismus und für Toleranz und Demokratie ins Leben gerufen.
Hass Sie soll dazu beitragen, »alle Menschen in Berlin, denen Freiheit und Demokratie am Herzen liegen und die sich gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit einsetzen wollen, zusammenzubringen«, wie Chabad-Rabbiner Yehuda Teichtal erklärte. »Es muss unpopulär werden, sich antisemitisch zu äußern«, sagte Teichtal.
»Solidarität ist keine Selbstverständlichkeit« Gemeindevorsitzender Gideon Joffe
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, sagte, dass sich die Kampagne als gesellschaftsübergreifende Initiative verstehe. »Solidarität ist keine Selbstverständlichkeit«, betonte Joffe. Die Kampagne habe zum Ziel, die Zivilgesellschaft zu vernetzen und zum Engagement gegen jede Form von Diskriminierung und Gewalt zu aktivieren. Sichtbares Zeichen der neuen Kampagne ist die blau-weiße »Stopp Antisemitismus«-Schleife.
SCHLEIFE »Alle Berliner, die sich mit ihren jüdischen Mitbürgern solidarisch zeigen wollen, können sich die Schleife als sichtbaren Ausdruck ihrer Verbundenheit ans Revers stecken«, sagte Jan Aaron Hammel. Die Idee für die Solidaritätskampagne geht auf seine und die Initiative von Yehuda Teichtal. Beide Männer waren im Sommer zum Ziel offenbar antisemitisch motivierter Übergriffe in Berlin geworden.
Unterstützung kommt vom Berliner Senat. »Die neue Initiative macht einmal mehr deutlich, dass der Kampf gegen Antisemitismus das tägliche Engagement von uns allen erfordert«, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). »Wir brauchen in unserer Stadt möglichst breite zivilgesellschaftliche Bündnisse, um den Dialog zu fördern und konkret gegen Antisemitismus und Diskriminierung vorzugehen«, betonte die Grünen-Abgeordnete Bettina Jarasch.
In den kommenden Wochen wollen die Initiatoren mit verschiedenen Veranstaltungsformaten und einer Onlineplattform das Netzwerk bekannt machen.