Der »Yiddish Summer Weimar« startet am Donnerstag mit Veranstaltungen in ganz Thüringen. Bis zum 17. August lädt die Veranstaltungsreihe zu fast 70 Konzerten und Vorträgen ein, wie Kurator Andreas Schmitges am Dienstag in Erfurt erklärte. Ein Schwerpunkt der diesjährigen Auflage des Festivals sei die Erforschung der Wurzeln jüdischer Musik und deren Verbindungen zu griechischer und türkischer Musik.
Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, unterstrich die Bedeutung der verschiedenen jüdischen Festivals im Freistaat für seine Religionsgemeinschaft. Gerade die neu zugezogenen Jüdinnen und Juden erlebten, dass hierzulande die jüdische Kultur auf der Basis einer reichen Geschichte gepflegt werde. Allerdings sei die Finanzierung der Kulturarbeit durch den Wegfall Corona-bedingter Sonderzahlungen zuletzt schwerer geworden. So biete das diesjährige Sommerfestival deutlich weniger Veranstaltungen an.
Alltagsstreit Programmhöhepunkt des Festivals sei das zweite Augustwochenende in Weimar mit mehreren Veranstaltungen. Daneben werde es in Erfurt mit einer Ausstellung zu frühen jüdischen Zeugnissen aus Thüringen und Köln, einem Kolloquium zu alten profanen jüdischen Bauinschriften sowie einer Ausstellung rund um einen Alltagsstreit zwischen einem jüdischen Mann und einer Christin aus dem 14. Jahrhundert ein breites Angebot an wissenschaftlichen Themen geben.
Der »Yiddish Summer Weimar« findet seit 1999 jährlich statt. In diesem Jahre hoffen die Organisatoren auf rund 6000 Gäste. epd