Ausverkauf

Wie auf dem Basar

WIZO-Damen mit Herr: Obst aus Israel war in Frankfurt und Stuttgart begehrt. Foto: Rafael Herlich

Der große Renner des Stuttgarter WIZO-Basars war Obst aus Israel. Rostrote Granatäpfel neben glänzend orangefarbenen Scharons und gelben Pomelos lockten die eingefleischten Basarkunden an die Stände. Erstmals in den israelischen Farben blau und weiß geschmückt präsentierte sich das Gemeindezentrum in der Hospitalstraße strahlend freundlich und hell.

Bertilla Jontofsohn, Basar-Frau der ersten Stunde, schwärmt noch Tage später von der großartigen Atmosphäre. »Viele Besucher haben mir gesagt, dass unser Kulturprogramm in diesem Jahr ein sehr hohes Niveau hatte«, freut sich das Vorstandsmitglieder der Stuttgarter Gruppe der weltweiten zionistischen Frauenorganisation. Der Erlös geht an das Beth Heuss in Herzlija.

Friedenstauben Nicht nur das Obst, sondern auch der israelische Schmuck waren in der württembergischen Landeshauptstadt gefragt. Allerdings hatte die WIZO in diesem Jahr nur zwei Tage anberaumt. Aber auch diese beiden Tage hatten es in sich. Gefreut hat sich Bertilla Jontofsohn auch wieder über die vielen Stuttgarter Bürger, für die der Basar längst ein wichtiges Datum im Terminkalender ist. 90 Jahre WIZO, die in diesem Jahr gefeiert wurden, fanden in Stuttgart einen krönenden Abschluss, als Rabbiner Netanel Wurmser aus einer Kiste Friedenstauben an die Saaldecke aufsteigen ließ. Die weißen mit Treibgas gefüllten Luftballons sahen täuschend echt aus.

Eine äußerst positive Bilanz zieht auch Diana Schnabel in Frankfurt. »Wir hatten etwas Angst, dass wegen der Terrorwarnung vielleicht weniger Leute kommen würden«, verrät sie. Aber diese Sorge war unbegründet. Es kamen sogar mehr nichtjüdische Frankfurter. Das Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum hatte sich wieder in ein gigantisches Kaufhaus und Café verwandelt. »Eine Offenbarung«, so schwärmt Simone Graumann vom WIZO-Vorstand, »waren die russischen Spezialitäten mit Vareinikis und Borscht, die Weinbar mit köstlichen Weinen aus Israel und das Kuchenbüffet.«

Eine der längsten Schlangen versammelte sich aber vor der Tombola. Die Gewinne waren auch vom Allerfeinsten. Über eine hochwertige Uhr des Herstellers Franck Muller freute sich der Sohn von WIZO-Sekretärin Orly Hirsch. »Sehr begehrt ist auch unsere Secondhand-Kleiderstand«, erklärt Diana Schnabel stolz, einer der ertragreichsten Stände des Basars.

Vorbereitungen Begehrt waren auch die Signierstunden von Stefanie Zweig und Ruth Koren sowie die Live-Musik mit Elik Rothstein und Roman Kuperschmidt. Wer am Sonntag den Basar besuchte, konnte sich von Schnellzeichner Willy Schmidt porträtieren lassen. Das Jüdische Kunstatelier für Menschen mit Behinderung unter der Leitung von Kosta Bernstein zeigte seine Werke. Erschöpft aber glücklich bereiten sich jetzt die Frankfurter WIZO-Frauen auf den 50. Basar 2011 vor.

Frankfurt/Main

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