Unterricht
Jüdische und nichtjüdische Schüler können in Sachsen künftig das neue Schulfach Jüdische Religion besuchen. Es wird zum kommenden Schuljahr zunächst an insgesamt drei Grundschulen in Chemnitz, Dresden und Leipzig eingeführt, teilte das sächsische Kultusministerium mit. Bislang sind jüdische Schüler im Freistaat von der Pflicht zur Teilnahme am Religions- oder Ethikunterricht ausgenommen. Das neue Fach werde gleichwertig neben Ethik sowie dem evangelischen und katholischen Religionsunterricht stehen, hieß es. Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßte den Entschluss für jüdischen Religionsunterricht. »Mit der Einführung in Sachsen wird deutlich, dass jüdisches Leben etwas Selbstverständliches ist und auch in diesem Bundesland eine lange Tradition hat«, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. epd/ja
»Kita-Imam«
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf verteidigt ein interreligiöses Projekt der Diakonie und des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) im evangelischen Kindergarten in Düsseldorf-Reisholz. Dort soll ein Gemeindepfarrer gemeinsam mit einem Imam über die religiösen Bräuche in der evangelischen Kirche und im Islam aufklären. Die Islamismus-Expertin Sigrid Hermann-Marschall hatte Facebook-Postings des vorgesehenen »Kita-Imams« Asmer U. kritisiert, die fundamentalistische Inhalte zeigen sollen. »Ich begrüße ausdrücklich, dass der Imam für den persönlichen Austausch mit der Gemeinde zur Verfügung steht, wobei auch kritisierbare Punkte ausgeräumt werden können«, sagte Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, der »Rheinischen Post«. Die Jüdische Gemeinde wolle »dezidiert nicht zulassen, dass AfD-nahe oder islamfeindliche Strömungen uns als Stadtgesellschaft auseinanderdividieren«. ja
Mahnwache
Der Runde Tisch der Religionen Marburg erinnerte am vergangenen Samstag mit einer Mahnwache auf dem Marktplatz an die Opfer der Serie von islamistischen Terroranschlägen am Ostersonntag in Sri Lanka. Bei dem Angriff auf Kirchen und Hotels wurden mindestens 253 Menschen durch Selbstmordattentäter ermordet, mindestens 485 weitere Personen wurden verletzt. »Gewalt geht von Einzelnen oder Gruppen aus, die ihre Religionen für Hass und Gewalt missbrauchen, aber sie handeln nie im Namen einer Religion«, teilte Monika Bunk für den Leitungskreis des Runden Tisches der Religionen mit. Dem Runden Tisch gehören unter anderem die Jüdische Gemeinde Marburg, die Evangelische Universitätskirche Marburg und die Islamische Gemeinde Marburg an. ja