München

Widerstand, Spurensuche, Symposium

Büste von Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Dauerausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Foto: imago/epd

Widerstand

Lange Zeit waren die Normen, die das Denken und Handeln des NS-Wehrmachtsoffiziers Claus von Stauffenberg bestimmten, mit Hitlers Politik vereinbar. Was ihn ab Sommer 1942 zum Umdenken brachte, sodass er politische Verantwortung schließlich über Pflicht und Gehorsam stellte, versucht eine neue Stauffenberg-Biografie zu entschlüsseln. Am Donnerstag, den 18. Juli, um 20 Uhr erläutert der Autor Thomas Karlauf im Gespräch mit der Journalistin Geraldine Schwarz, warum man sich in Deutschland schwertut mit der Einordnung militärischen Widerstands im Allgemeinen und dem Gedenken an Claus von Stauffenberg im Besonderen. Karten für die Veranstaltung sind telefonisch unter 089/ 2919 3427 und am Veranstaltungsort im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, erhältlich.  ikg

Spurensuche

Der Titel des bei Hent­rich & Hentrich erschienenen Buches »Wehe dem, der allein ist!«. Mein Großvater Ernst Seidenberger. Münchner Rechtsanwalt in der NS-Zeit ist vielsagend. Es geht um eine Geschichte von Ausgrenzung und Verfolgung aufgrund jüdischer Herkunft und um die Spurensuche des Enkels. Am Mittwoch, den 24. Juli, stellt Peter Neumaier seine familiengeschichtliche Recherche gemeinsam mit seinem Schulfreund, dem Erziehungswissenschaftler und Publizisten Micha Brumlik, im NS-Dokumentationszentrum, Max-Mannheimer-Platz 1, vor. Der Eintritt zu dieser Kooperationsveranstaltung mit dem IKG-Kulturzentrum ist frei.  ikg

Symposium

Für das Sommersemester 2019 wurde die Musikwissenschaftlerin Tina Frühauf von der Columbia University in New York als Gastprofessorin an die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) berufen. Ihr Lehrauftrag soll Impulse geben für das im nächsten Jahr geplante Ben-Haim-Forschungszentrum. Es ist benannt nach Paul Ben-Haim, der an der Münchner Musikhochschule studiert hatte und 1933 nach Palästina emigrierte. Dem Präsidenten der HMTM, Bernd Redmann, liegt die Grundlagenforschung zu jüdischer Musik wie auch das Schicksal in der NS-Zeit verfolgter Musiker sehr am Herzen, befindet sich sein Institut seit 1957 doch in einem ehemaligen Repräsentationsbau der Nationalsozialisten in der Arcisstraße 12. Frühauf gewann für das Symposium »Jewish Music in South Germany – History, Exile, Continuance« renommierte Musikwissenschaftler aus dem In- und Ausland. Vorgestellt wurden Einzelpersönlichkeiten wie Jakob Schönberg, »ein Genie aus Fürth«, Musikkultur aus einer Bamberger Synagoge um 1920 oder die Veränderung des kantoralen Gesangs in München im 19. Jahrhundert. Paul Ben-Haims Kompositionskunst und Brieffreundschaften wurden thematisiert, außerdem wurden Ausschnitte aus seinem Werk Joram aufgeführt. Musikalische Highlights waren das Konzert des »Synagogal Ensemble Berlin« unter Leitung von Jascha Nemtsov und in die Tagung eingestreute Darbietungen der Studierenden.  ikg

Erklärung

Vertreter der »Bürgerallianz Bayern« haben bei einem Besuch in der Israelitischen Kultusgemeinde die Annahme der Antisemitismusdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) verkündet. Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, erklärte dazu in Anwesenheit des bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle: »Ich begrüße die Entscheidung außerordentlich. Es braucht heute mehr denn je auch die Vereine, das Ehrenamt und das private Engagement, um den Antisemitismus in unserer Gesellschaft zurückzudrängen.« Das sei ein Zeichen, das über den Tag hinausgehe, betonte Knobloch.  ikg

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024