Am Anfang war es nur eine Idee, geboren aus der Frage: Wie stellen wir Israel zu seinem 60-jährigen Jubiläum dar? Das war 2008. Seitdem ist das Kulturprogramm, das die Stadt Wiesbaden gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde ausrichtet, zu einer festen Einrichtung im Herbst geworden. Inzwischen heißt es »Tarbut – Zeit für jüdische Kultur«.
Über mehr als zwei Monate zieht sich ein buntes Programm von Musik bis Film und von Ausstellung bis Vortrag. Gefördert werden sollen dabei vor allem jüdische Künstler aus der Region, die in der hessischen Landeshauptstadt leben oder dort geboren sind. Zu ihnen gehören etwa Myriam Halberstam, die am 13. November aus ihrem Buch Ein Pferd zu Channukka lesen wird. Die Veranstaltung ist für Kinder zwischen drei und acht Jahren gedacht und findet in der Villa Clementine, Frankfurter Straße, statt.
Tarbut Auch das Theaterensemble LICHT kommt aus Wiesbaden. Seine Akteure sind nämlich Mitglieder der jüdischen Gemeinde. So werde jüdische Kultur auf lokaler Ebene konkret und trage dazu bei, etwaige Hemmschwellen zu senken, schreiben Jacob Gutmark vom Vorstand der Gemeinde und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz in ihrem Grußwort zu Tarbut.
Eröffnet wurde die nunmehr dritte Neuauflage am Montag im Rathaus Wiesbaden. Für die musikalische Umrahmung sorgte Roman Kuperschmidt. Doch bei der Musik allein bleibt es nicht, anhand von Materialmappen sowie Tafeln, Bildtexten und Notenbeispielen können sich die Besucher musikalisch weiterbilden. Wie auch bei den Konzerten von Mark Aizikovitch & Band am 23. Oktober um 19 Uhr im Kulturforum, Friedrichstraße 16, oder eine Woche später von Sharon Brauner & Band, ebenfalls um 19 Uhr im Kulturforum.
Schmuck, Kosmetik vom Toten Meer oder Grußkarten hält der WIZO-Basar am Sonntag, 25. September, auf dem Dernschen Gelände bereit. Die Caligari FilmBühne zeigt ausgesuchte Filme. Am 2. Oktober ist um 17.30 Uhr und am 5. Oktober um 20 Uhr Die Reise des Personalmanagers zu sehen, eine etwas bizarre Odyssee von Israel nach Rumänien. Alles Koscher lautet der Titel des Streifens, der die Geschichte eines Moslems erzählt, der nach dem Tod seiner Mutter entdeckt, dass er nicht nur adoptiert, sondern auch Jude ist. Zu sehen am 3. November um 20 Uhr und am 6. November um 17.30 Uhr.
Der Historiker Johannes Heil führt bereits am 6. Oktober in die »Jüdische Kultur von Aschkenas« ein, um 19.30 Uhr im Roncalli-Haus, Friedrichstraße 26-28. Über »Die Methode Hermann Voss« referiert am 29. November der Kunsthistoriker Peter Forster. Die Jüdische Gemeinde, Friedrichstraße 29, lädt am 17. Oktober um 15 und 18 Uhr zum Laubhüttenfest ein. Besucher müssen sich allerdings unter 0611/93 33 030 anmelden. Persische Geschichten führt die Theatergruppe LICHT am 15. November um 20 Uhr in der Wartburg, Schwalbacher Straße 51, auf. ja