Um ihre Finanzierung wurde mehrere Jahre lang gestritten, nun stehen die neuen Stühle in der Sefardischen Synagoge »Tiferet Israel«. Außerdem wurde die Betstube saniert. So wurden beispielsweise neben der Bestuhlung eine neue Bimah, ein Toraschrank und ein Tableau mit den Namen der Verstorbenen gespendet. »Außerdem wurde im Gebetsraum Parkett verlegt, Linoleum im Flur, die Wände sind gestrichen und die Küche ist komplett neu eingerichtet«, sagt Grigorij Kristal, Kultus- und Baudezernent der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.
Maurice Elmaleh, Gabbai der Synagoge, freut sich. Denn er hatte immer darauf hingewiesen, dass die Synagoge renoviert werden müsse. Nur hatte die Gemeinde dafür zunächst kein Geld, also sprangen private Unterstützer ein. Unter den Geldgebern waren neben dem Geschäftsmann Rafi Roth unter anderen auch die Gemeindevorsitzende Lala Süsskind, die aus ihrer privaten Schatulle einen Zuschuss gab. Für den neuen Kühlschrank, das Streichen der Wände und die neuen Fußbodenbeläge ist dann doch noch die Gemeinde aufgekommen. Ferner habe sie die Kosten für den Transport und die Montage übernommen, so Kristal. Insgesamt sei so ein fünfstelliger Betrag zusammengekommen. Die Beter seien nun sehr zufrieden und glücklich, meint Elmaleh.
Standort So hergerichtet, werde der Standort wahrscheinlich doch zur »dauerhaften Lösung«, denkt Kristal. Derzeit werde nicht mehr nach neuen Räumlichkeiten gesucht. Die Passauer Straße sollte eigentlich nur eine Zwischenlösung sein, da das Landeskriminalamt in einem Gutachten festgehalten habe, dass an dieser Stelle die Sicherheit nicht optimal gewährleistet werden könne. Doch konnte die Gemeinde bislang keine alternativen Standorte finden.
Lange zuvor war bereits einige Zeit ein Platz für den sefardischen Minjan gesucht worden, der sich seit 2000 in den Privaträumen von Rabbiner Awraham Daus in der Joachimstaler Straße traf. 2006 konnte dann in der Passauer Straße 4 die Synagoge Tiferet Israel eröffnet worden. Hier amtiert der Gemeinderabbiner Reuven Yaacobov. Jahrelang kämpften er und die Beter um eine neue Bestuhlung und eine Verschönerung ihrer Räume. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, drohte der ehemalige Gabbai Isaak Behar sogar mit dem Austritt aus der Einheitsgemeinde und legte schließlich sein Amt als Gemeindeältester nieder.