Auf außerordentlich großes Interesse stieß eine gemeinsame Veranstaltung des IKG-Kulturzentrums und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Anfang November im Gemeindezentrum am Jakobsplatz. Um allen Besuchern bei der Präsentation von David Ranans aktuellem Buch Die Schatten der Vergangenheit sind noch lang einen Sitzplatz bieten zu können, mussten eilends noch zahlreiche weitere Stühle organisiert werden.
David Ranan, der einer deutsch-jüdischen Familie entstammt, in Israel aufgewachsen ist und seit seinem Studium als freier Autor in London lebt, hatte bereits mit seinem Erstlingswerk (Ist es noch gut, für unser Land zu sterben? Junge Israelis über ihren Dienst in der Armee) großen Erfolg. In seinem neuen Werk beschäftigt er sich mit dem Selbstverständnis junger Juden in Deutschland und wie sie mit dem Schicksal ihrer Großeltern umgehen.
identität Der 1946 in Tel Aviv geborene Autor hat dafür Dutzende deutsche Juden im Alter zwischen 20 und 40 Jahren interviewt und ist dabei der Frage nachgegangen, wie die dritte Generation nach der Schoa mit ihrer familiären Vorgeschichte umgeht, ob sie sich in Deutschland zu Hause fühlt und welche Rolle Israel für sie spielt.
Präsent, das machte der Autor in der von Hella Goldfein moderierten Veranstaltung deutlich, ist bei den meisten seiner Gesprächspartner vor allem immer noch die komplizierte Argumentationsebene, warum Juden, die den NS-Terror überlebten, Deutschland nicht für immer den Rücken gekehrt haben.
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