Die Gründung der Synagogengemeinde Saar erfolgte im Jahr 1946. Damals lag sie in der französischen Besatzungszone, die später zur autonomen Region wurde und deren Regierung von Frankreich eingesetzt wurde. Ihr Status änderte sich erst mit dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik 1957.
Am 14. Januar 1951 konnte die jüdische Gemeinde nach dreijähriger Bauzeit eine neue Synagoge in Saarbrücken eröffnen, die der Architekt Heinz Sievers nach dem Vorbild der ehemaligen, von den Nazis zerstörten Synagoge in der Kaiserstraße konstruiert hatte.
Die Gemeinde blieb bis zu der Zuwanderung von Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion Anfang der 90er-Jahre recht klein. Als Reaktion auf die stark anwachsende Mitgliederzahl und den damit verbundenen erhöhten Finanzierungsbedarf der Gemeinde nahm diese 1993 Verhandlungen mit dem Saarland auf, die 2002 mit der Ratifizierung eines »Staatskirchenvertrages« erfolgreich abgeschlossen werden konnten.
Heute zählt die Gemeinde etwa 870 Mitglieder im ganzen Saarland. Sie bietet Aktivitäten im Jugend-, Frauen- und Seniorenklub an. Speziell für die älteren Mitglieder wird über den Bundesfreiwilligendienst ein Hausmeisterservice und ein Dolmetscherdienst für Behördengänge und Arztbesuche angeboten. Der Gemeindekantor Benjamin Chait verfügt über eine Lehramtsbefähigung und bietet den Kindern und Jugendlichen staatlich anerkannten Religionsunterricht an. Das Jugendzentrum organisiert neben wöchentlichen Programmen einen Kunstkurs sowie Ferienbetreuung in der »Kinder-Uni«. Der Jüdische Frauenbund Saar bietet einen Kreativkurs, einen Asana-Yogakurs und ein monatliches Rosch-Chodesch-Treffen mit interessanten Informationen über den neuen Monat an. Mit über 50 Ehrenamtlichen verfügt die Gemeinde über aktive Bikkur-Cholim-, Chewra-Kadischa- und Minjan-Gruppen.
Darüber hinaus werden öffentliche Konzerte und Synagogenführungen sowie die jährlich stattfindenden Jüdischen Filmtage Saarbrücken organisiert