Toleranzwagen
Der geplante interreligiöse Toleranzwagen für den Rosenmontagszug in Düsseldorf findet immer mehr Anhänger. Wie die »Rheinische Post« am vergangenen Freitag schrieb, unterstützt auch der Düsseldorfer Integrationsrat das Vorhaben. Dessen Vorsitzende, Katharina Kabata, habe am 7. Februar einen Scheck über 1500 Euro an den Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Michael Szentei-Heise, übergeben. Dieser Wagen stehe für Toleranz und Gemeinsamkeit, »und das unterstützt der Integrationsrat einstimmig«, erklärte Kabata. Die Kosten für den Wagen werden auf rund 65.000 Euro geschätzt und wesentlich durch ein Crowdfunding-Projekt finanziert. Knapp 29.000 Euro seien bereits zusammengekommen. »Weitere Spenden sind daher willkommen. Drei der insgesamt 32 Plätze auf dem Wagen sind auch noch zu vergeben«, ergänzte Michael Szentei-Heise. Selbst wenn weniger Geld zusammenkäme, werde das Gemeinschaftsprojekt von Juden, Christen und Muslimen auf jeden Fall gebaut und im Rosenmontagszug mitfahren. ja
Wahl
Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) hat am Sonntag ihre Repräsentanz gewählt. Nach dem vorläufigen Ergebnis erreichte Barbara Traub mit 613 die meisten Stimmen. Ihre bisherigen Vorstandskollegen Michael Kashi (530) und Susanne Jakubowski (519) belegten Platz drei und vier. Das endgültige Wahlergebnis werde in drei Wochen veröffentlicht. Der Vorstand wird dann aus der Mitte der neunköpfigen Repräsentanz gewählt. ja
Schulbesuch
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, geht in die Schule. Das berichtet die WAZ vom 8. Februar. Lehrer werde am 18. Februar die Pestalozzi-Realschule in Bochum zu einem Workshop besuchen und mit den Schülern über Antisemitismus in Deutschland und jüdisches Leben diskutieren. Die Jugendlichen hatten kurz zuvor eine Studienfahrt nach Krakau in Polen unternommen. ja
Neupfarrplatz
Mehr als 20 Jahre nach ihrem Fund werden die Ausgrabungen zum mittelalterlichen jüdischen Viertel am Regensburger Neupfarrplatz jetzt wissenschaftlich aufgearbeitet. Das berichtete die Online-Ausgabe des Bayerischen Rundfunks (BR) am vergangenen Donnerstag. Studierende der Ludwig-Maximilians-Universität München befassen sich in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege mit dem archäologischen Fund von 1995. Damals wurden Überreste eines mittelalterlichen jüdischen Viertels, das sich über mehr als 3000 Quadratmeter erstreckte, ausgegraben. Bis 1998 seien etwa 40 Gebäudeumrisse mit ihren Kelleranlagen freigelegt worden, Zeugnisse eines blühenden jüdischen Lebens in der mittelalterlichen Stadt. ja