Symbol

»Reverenz an die Überlebenden«

»Schalom«: Kindergartenkinder begrüßen die Gäste. Foto: Marco Priske

Der Handwerker lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und streicht die Fensterbank weiter gelassen an – obwohl etwa 50 Gäste an ihm vorbeikommen, um die Wiedereröffnung des Gemeindekindergartens zu feiern. Unter ihnen sind Lala Süsskind, Vorsitzende der Jüdische Gemeinde, und Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Am Montag wurde die Jüdische Kita nach achtmonatiger Bauzeit an der Delbrückstraße feierlich eröffnet.

»Heute ist der 67. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Ghetto. Ich bin zutiefst dankbar dafür, dass wir an diesen besonderen Tag in Berlin wieder einen Kindergarten der Jüdischen Gemeinde eröffnen können«, sagt Zöllner.

Der Jom Haschoa sei bewusst gewählt worden, betont Süsskind. »Jüdisches Leben in Berlin war vor dem Krieg etwas, was man gar nicht übersehen konnte. Und da wollen wir wieder anknüpfen«, so die Vorsitzende. Die Wiedereröffnung sei eine Reverenz an die Überlebenden der Schoa, an die Generation unser Mütter und Väter. Diese hätten nach dem Entsetzen und Leid »die Kraft und die Zuversicht aufgebracht, jüdisches Leben in Deutschland wieder aufzubauen«.

Möglich wurde die Sanierung mit Mitteln der Konjunkturpaketes II. Die Kita sei eine der ersten Maßnahmen gewesen, die gefördert wurde. »Wir wollen die räumlichen Bedingungen für eine hochwertige vorschulische Bildung verbessern«, sagte Zöllner. Neben der Fassadenisolierung wurden auch das Dach, die Fenster und die Heizung erneuert. Außerdem wurde die erste Etage erweitert. Die Sanierungskosten betragen etwa 1,2 Millionen Euro. Am morgigen Freitag sollen die 140 Kinder, die während des Umzuges vier Tage lang frei hatten, wieder von ihrem vorübergehenden Domizil Waldschulallee an die alte Adresse zurückziehen.

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024