Auf dem Weg zu einer vollkommen eigenständigen Schule hat das Jüdische Gymnasium in Trägerschaft der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern eine weitere wichtige Hürde überwunden. Das Kultusministerium gab bekannt, das erst im vergangenen September eröffnete Gymnasium schon jetzt staatlich anzuerkennen. »Wir freuen uns, dass unser Konzept so gut aufgeht«, kommentiert IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch die Entscheidung des Ministeriums.
Ein jüdisches Gymnasium stand bei ihr schon viele Jahre ganz oben auf der Wunschliste – und im vergangenen Jahr klappte es dann auch. In den Anfangsjahren erfolgt noch eine besonders enge Kooperation mit dem Theresien-Gymnasium, um möglichst schnell ins richtige Fahrwasser zu gelangen. Außerdem erfolgt die Umsetzung des pädagogischen Konzepts in Absprache mit dem zuständigen Ministerialbeauftragten.
Anforderungen Am Erfolg des Projekts hat aber auch das Ministerium keinen Zweifel. So heißt es in dem Bescheid: »Diese enge Zusammenarbeit bietet Gewähr dafür, dass das Gymnasium dauernd die an gleichartige oder verwandte öffentliche Schulen gestellten Anforderungen erfüllt.«
Schriftlich festgehalten ist auch, dass das Gymnasium schon jetzt in der Frühphase seines Bestehens die wesentlichen Anforderungen einer staatlich voll anerkannten Bildungseinrichtung erfüllt. Man sei auch fest davon überzeugt, heißt es, dass der Betrieb des Gymnasiums keine kurzzeitige Erscheinung, sondern auf Dauer ausgerichtet ist.
In dem Schreiben geht das Kultusministerium auch auf den historischen Hintergrund und die daraus resultierende Verantwortung der Gesellschaft ein. Das ursprüngliche Jüdische Gymnasium in München musste kurz nach dem Ende der NS-Zeit seine Pforten schließen. Der Grund dafür: Nach dem Holocaust und der Flucht vieler Juden gab es einfach nicht genügend Schüler.