Kohle war, im doppelten Wortsinn, der Grund, warum Ende des 19. Jahrhunderts Zigtausende Menschen aus Osteuropa ins Ruhrgebiet kamen. Unter denen, die sich von der Arbeit in den Schächten und Industrieunternehmen ein besseres Leben als in der Heimat versprachen, waren auch viele Juden.
Die Mitgliederzahl der jüdischen Kultusgemeinde Kreis Recklinghausen vervierfachte sich dementsprechend in den 25 Jahren zwischen 1880 und 1905 auf fast 300 Personen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg diente zunächst die ehemalige jüdische Schule der Stadt als Ersatz für die am 9. November 1938 zerstörte Synagoge. Das Rabbi-Selig-Auerbach-Haus ist mittlerweile ein Begegnungszentrum für die jungen Recklinghäuser Juden. Im Keller befindet sich eine Mikwe.
1997 wurde die neue Synagoge feierlich eröffnet. Den rund 600 Gemeindemitgliedern werden unter anderem eine Bibliothek, ein Seniorentreff, Religionsunterricht, Integrationskurse und eine Jobbörse geboten. Eine eigene Zeitung informiert über aktuelle Veranstaltungen und Termine.