Gemeinden

Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagt in München

Im vergangenen Jahr fand die Ratsversammlung in Frankfurt am Main statt. Foto: EiB

Es ist ein feststehender Termin im Kalender der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland: Jeweils am letzten Sonntag im November kommen aus ganz Deutschland die Delegierten der jüdischen Gemeinschaft zusammen - an diesem Sonntag in München.

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein großes Familientreffen, ist zugleich auch Rückblick und Ausblick auf die zurückliegenden wie die kommenden Herausforderungen für die Juden in Deutschland, Europa und der Welt.

Die Ratsversammlung ist das oberste Entscheidungsgremium des Zentralrats der Juden in Deutschland und überwacht die Arbeit der Exekutive. Sie ist insbesondere zuständig für alle Grundsatzfragen der jüdischen Gemeinschaft und verabschiedet den Haushalt des Zentralrats.

Die Landesverbände und Großgemeinden entsenden für je 1000 Gemeindemitglieder einen Delegierten zur Ratsversammlung

Zur jährlich tagenden Ratsversammlung entsenden die Landesverbände und Großgemeinden des Zentralrats für je 1000 Gemeindemitglieder einen Delegierten. Die Ratsversammlung wählt aus ihrer Mitte für die Dauer von vier Jahren drei Mitglieder in das Präsidium des Zentralrats. Zuletzt fanden 2022 Wahlen statt.

Im Vorfeld der Ratsversammlung richtete sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einem Schreiben an die Teilnehmer. »Hinter uns liegt ein bewegendes Jahr in der Geschichte des Zentralrats der Juden in Deutschland - vielleicht das Jahr, was uns alle am meisten gefordert hat in unserer Arbeit als Vertreter der jüdischen Gemeinschaft
in Deutschland«, betonte Schuster. »Nie war jüdisches Leben in Deutschland mehr herausgefordert, nie war Antisemitismus in Deutschland sicht- und spürbarer als in den Monaten nach dem schrecklichen Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023.«

Vergangenes Jahr habe der Zentralrat vor allem versucht, den Sorgen und Nöten der Gemeinden ein Sprachrohr zu bieten, betont Josef Schuster

Angesichts dessen habe der Zentralrat neben seiner Arbeit als politische Interessenvertretung im vergangenen Jahr vor allem versucht, den Sorgen und Nöten der Gemeinden ein Sprachrohr zu bieten. »Wir haben zwei Lagebilder erstellt - zuletzt zum Jahrestag des Massakers -, die nicht nur als Information für die Öffentlichkeit dienen, sondern auch unsere Arbeit leiten«, so der Zentralratspräsident.

Angriff sei die beste Verteidigung - nicht wörtlich, aber im Geiste, erklärte Schuster. »Wir brauchen Initiativen und Projekte, die jüdisches Leben in Deutschland stärken, sichtbar machen und jüdischen Perspektiven in den gesellschaftlichen Diskurs bringen - wie die Jüdische Akademie Frankfurt, die Ende des Jahres 2025 geplant ist.«

Häufig sind prominente Gesprächspartner Gäste der Ratsversammlung: So besuchte 2012 die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) das Gremium. 2017 war der Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, Mathias Döpfner zu Gast.

Im Jahr 2023, kurz nach den Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober, hielt der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, ein Grußwort. ja  

Lesen Sie nach Abschluss der Ratsversammlung am Sonntagnachmittag in unserer Online-Ausgabe mehr dazu sowie einen ausführlichen Bericht in unserer Printausgabe am Donnerstag.
  

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