Der begehbare Turm am Fuße einer umgedrehten Pyramide soll das Gedenken wachhalten. Ein stelenförmiger Hohlkörper, vorgestellt vom Rektor der Hochschule für Bildende Künste Saar, Ivica Maksimovic, entworfen durch den Meisterschüler Arne Menzel. Für den Verein DenkmalMit! ist der Entwurf der Start einer »würdigen Erinnerungsstätte für die Opfer jüdischen Ursprungs« während des Dritten Reiches.
Seit seiner Gründung 2006 ist die Suche nach einem geeigneten Mahnmal in Saarbrücken das Hauptziel dieses kleinen Vereins. Getragen wird er von 20 bis 30 Saarländern unterschiedlicher politischer und religiöser Zugehörigkeit. DenkmalMit! hat es sich zum Ziel gemacht, das geschichtliche Erinnern an die Opfer zu fördern, für Toleranz unter den Kulturkreisen zu werben, gegen antidemokratische Entwicklungen, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit zu mobilisieren.
erfolge In der kurzen Zeit des Bestehens habe man schon einiges erreicht, bilanziert der Vorsitzende des Vereins, Richard Borg: So habe man etwa zusammen mit der gleichnamigen Bürgerinitiative 2007 die Ausstellung »Zug der Erinnerung« in den Saarbrücker Hauptbahnhof geholt. Als Vereinsvorsitzender habe er an einem Film-Dreh über den einstigen KZ-Häftling Alex Deutsch mitgewirkt und Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus und Vorträge an Schulen organisiert.
In den vergangenen Monaten ist die Arbeit des Vereins ins Stocken geraten. Gegen das von allen politischen Seiten gelobte Denkmal-Konzept hat sich Widerstand geregt: Ausgerechnet der Synagogengemeinde Saar ist das Projekt ein Dorn im Auge. Man habe sich übergangen gefühlt, heißt es dort offiziell. Ihr Vorsitzender Richard Bermann warnt sogar: »Sollten für dieses ›Mahnmal‹ von Stadt und Land Mittel bewilligt werden, so wäre dies aus unserer Sicht ein Skandal.«
ohne Antwort Richard Borg kann nicht verstehen, dass ein so wichtiges Projekt zu Fall gebracht werden soll: »Ich finde es entsetzlich und traurig, dass eine jüdische Gemeinde eine Gedenkinitiative von Studenten ablehnt. Vor einigen Wochen schrieb der Verein an die Gemeinde, um sie »mit ins Boot zu holen«. Doch bedauerlicherweise lehnten Bermann und seine Gremien das Gespräch nach wie vor ab. jok