Stuttgart

Neue Satzung nach 30 Jahren

IRGW-Vorstandssprecherin Barbara Traub ist Mitglied der Wahlkommission. Foto: Marco Limberg

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) will sich eine neue Satzung geben. Die alte stammt noch aus einer Zeit, »als die Zuwanderung nicht einmal im Traum abzusehen war«, erklärte die Gemeinde am Montag.

Am Tag zuvor hatte sie eine zwölfköpfige Satzungskommission gewählt, die in den nächsten Monaten den Text erarbeiten soll. Berücksichtigt werden müsse auch die Situation der Zweigstellen, die die IRGW in ganz Württemberg betreibt, sowie die größere innere Vielfalt der Gemeinde, hieß es. Diese hätten in der bisherigen Satzung der IRGW noch keinen Widerhall gefunden.

Grenzen Mehrere Anläufe zur Reform der Satzung waren in den vergangenen Jahren gescheitert. »Jetzt werden wir das viel zu enge Korsett endlich ablegen können«, erklärte Barbara Traub, die Vorstandssprecherin der IRGW. Sie, ihre Stellvertreter Susanne Jakobowski und Michael Kashi sowie weitere neun Kandidaten rund um ihre Gruppe wurden in die Kommission gewählt.

Erfreulich sei, dass sich vor allem jüngere Menschen der Verantwortung stellen wollten, betonte Traub. Fünf Kommissionsmitglieder seien zwischen Mitte 20 und Ende 30. »Dass unsere Mitglieder insbesondere auch diesen jungen Menschen eine echte Chance gegeben haben, freut uns besonders. Denn schließlich geht es darum, Weichen für die nächsten zehn, 20 oder 30 Jahre zu stellen«, sagte die Vorstandssprecherin.

Denominationen Die Satzung solle auch die Richtung der Gesamtgemeinde widerspiegeln. So gelte es vor allem den Gedanken der Einheitsgemeinde zu stärken. Inhaltlich wolle man daher die Vorgaben einer Mitgliederversammlung vom Anfang des Jahres entsprechen. »Die IRGW ist und bleibt weiterhin das jüdische Herz ganz Württembergs, und jeder Jude wird auch künftig seinen Platz in der IRGW finden – ob orthodox, konservativ oder eher liberal eingestellt«, betonte Traub.

Sie selbst sieht sich eher in einer vermittelnden Rolle zwischen orthodoxen und liberalen Juden. »Es geht nicht um die Konfrontation verschiedener Interessen oder ein Entweder-Oder, sondern erklärtes Ziel ist ein freundliches Miteinander im Sinne eines Sowohl-als-auch!« ja

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