Bei einer Feierstunde am vergangenen Montag lobten die Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth die gelungene Restaurierung und dankten den vielen privaten Spendern für die großzügigen Zuschüsse, mit denen die Halle vor dem Verfall gerettet werden konnte. Insgesamt waren 1,1 Millionen Euro nötig, um das einsturzgefährdete Gebäude zu sanieren.
Beschädigung 1902 war die Halle von dem Fürther Architekten Adam Egerer im Stil der klassischen Neorenaissance errichtet worden. Schwer beschädigt wurde das Gebäude zur Zeit des Nationalsozialismus, danach konnte es nach den Worten von Bürgermeister Markus Braun »nur notdürftig instandgesetzt werden«.
Nach vielen Jahren, in denen Bäume das Fundament verschoben und die Witterung dem Gebäude zusetzte, hatten die Mauern Risse, das Dach war undicht, herabfallende Gesteinsbrocken gefährdeten die Besucher. Nach der Sanierung müssen jüdische Familien, die im Beth Tahara Abschied von verstorbenen Verwandten nehmen, nun nicht mehr um ihre Gesundheit fürchten.
Entdeckung Gelungen ist den Handwerkern und Restauratoren aber noch mehr: Zum Vorschein kamen bei den Untersuchungen der Wände aufwendige Malereien und verschiedene Marmorarten. Uli Walter vom Landesamt für Denkmalpflege bekundete ein »Gefühl der Erhabenheit angesichts der wiederentstandenen Schönheit«. Gisela Naomi Blume, die ehemalige Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, drückte es schlichter aus: »Ich kann mich kaum sattsehen.«
Blume hatte sich mit großem Engagement auf die Suche nach Spendengeldern gemacht. Sie bedankte sich für die »beeindruckende Unterstützung durch die Stadt, den Freistaat Bayern, die Sponsoren, die Dekanate, die Freie Christengemeinde und die Freimaurerloge«. Die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Fürth, Alla Meir, bedankte sich ihrerseits bei Blume: »Das hat sie für uns geschaffen.«
Mit freundlicher Genehmigung der Nürnberger Nachrichten