Malerei
Das Werk des russisch-jüdischen Malers Issachar Ber Ryback (1897–1935) war geprägt durch die jüdische Renaissance in Russland. Einflüsse des Kubismus und Futurismus übertrug er – gewissermaßen sein Markenzeichen – auf jüdische Volkskunst. Die Kunsthistorikerin Sigalit Meidler-Waks stellt sein Leben und Werk am Montag, 23. September, 19 Uhr, im Jüdischen Gemeindezentrum am Jakobsplatz vor. Karten sind an der Abendkasse erhältlich, Anmeldung ist möglich unter 089/2024 00-491. ikg
Exil
Das spanische Kulturinstitut widmet dem Schriftsteller Max Aub eine Ausstellung, die vom 25. September bis 12. Dezember montags bis donnerstags von 10 bis 18 Uhr im Instituto Cervantes zu besichtigen ist. Aubs Familie, aus einem gleichnamigen Städtchen bei Würzburg stammend, war Exil-Erfahrung schon lange vertraut. Die Eltern waren aus Bayern nach Frankreich gezogen, wo Max Aub 1903 in Paris zur Welt kam. Weiter ging es nach Valencia in Spanien. Als spanischer Kulturattaché gab Aub Picasso den Auftrag für sein berühmtes Wandgemälde »Guernica«. Von 1939 bis 1942 war er in verschiedenen Konzentrationslagern interniert, doch dann gelang ihm die Ausreise nach Mexiko, wo er bis zu seinem Tod 1972 lebte. Der Eintritt zur Vernissage am Dienstag, 24. September, 19.30 Uhr, ist frei. Es gibt eine Simultanübersetzung Deutsch–Spanisch. Weitere Informationen sind erhältlich unter 089/2907 1813. ikg
Recherche
Peter Neumaiers jüdische Großväter ruhen beide in München, der eine, Götz Rosenmann, mit seiner Frau Doris auf dem Alten Jüdischen Friedhof. Der andere, Rechtsanwalt Ernst Seidenberger, der sich 1934 hatte taufen lassen, auf dem Bogenhausener Friedhof. Als glühender Patriot hatte er alle Stufen der Diskriminierung am eigenen Leib erfahren – Berufsverbot, Nürnberger Gesetze, Deportation nach Theresienstadt – und ebenso die Nachkriegszeit mit Entnazifizierungs- und Wiedergutmachungsdebatten. Peter Neumaier stellt das Ergebnis seiner im Verlag Hentrich & Hentrich veröffentlichten Recherchen, Wehe dem, der allein ist!, am Dienstag, den 24. September, um 20 Uhr in der Autorenbuchhandlung, Wilhelmstraße 41, vor. Telefonische Anmeldung erbeten unter 089/331 241. ikg
Gedenken
Am 26. September 1980 fand am Haupteingang zur Theresienwiese ein verheerender Anschlag statt. Zum Gedenken an die Opfer, die ums Leben kamen beziehungsweise lebenslänglich an den Folgen leiden, lädt der DGB München am Donnerstag, den 26. September, um 9.30 Uhr zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Mahnmal am Haupteingang der Theresienwiese ein. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter spricht ein Grußwort. Hauptredner ist der Journalist Ulrich Chaussy, der das Buch Oktoberfest. Das Attentat. Wie die Verdrängung des Rechtsterrors begann schrieb. ikg