Unter dem Motto »L’dor v’dor – Von Generation zu Generation« lädt Leipzig vom 23. bis 30. Juni zur 13. Jüdischen Woche ein. Bei mehr als 100 Veranstaltungen könnten die Besucher die Vielfalt jüdischer Kunst und Kultur erleben, kündigte das Leipziger Kulturamt am Freitag an.
An dem Programm sind mehr als 60 Institutionen und Vereine beteiligt. Die Jüdische Woche wird alle zwei Jahre vom städtischen Kulturamt gemeinsam mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus und der Ephraim Carlebach Stiftung veranstaltet.
Eröffnung Feierlich eröffnet wird die Festwoche am 23. Juni im Ariowitsch-Haus von Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) gemeinsam mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und dem Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde Leipzig, Küf Kaufmann.
Der Festakt würdigt zugleich das zehnjährige Bestehen des Leipziger Ariowitsch-Hauses, das nach eigenen Angaben das größte Zentrum für jüdische Kultur in Sachsen ist.
Im Mittelpunkt der Jüdischen Tage steht in diesem Jahr das Miteinander der Generationen. Angeboten werden Konzerte, Lesungen, Filme, darunter auch der 2017 erschienene Film des Regisseurs Joshua Weinstein, Menashe, und Vorträge sowie Zeitzeugengespräche, Stadtrundgänge, Theater- und Tanzaufführungen. Zum Abschluss am 30. Juni ist ein Chorkonzert in den Promenaden Hauptbahnhof in der Osthalle geplant.
Ephraim Carlebach Bereits von Montag an ist eine Ausstellung zu Leben und Wirken des berühmten Leipziger Rabbiners Ephraim Carlebach (1879–1936) im Ariowitsch-Haus zu sehen. Anhand seiner Biografie können Besucher die Zusammenhänge zwischen orthodoxem Judentum und nichtjüdischer Gesellschaft historisch nachvollziehen. Anlass ist der 140. Geburtstag Carlebachs. Die Schau ist bis Ende des Jahres zu sehen.
Leipzig blickt auf eine lange Tradition der jüdischen Kultur zurück, die bereits im 13. Jahrhundert begann. Seit dem 19. Jahrhundert bis zur NS-Zeit prägten Persönlichkeiten jüdischen Glaubens Wissenschaft und Kultur der Stadt. Infolge der antisemitischen Politik des Nationalsozialismus wurde die Gemeinde nahezu ausgelöscht. Heute gibt es wieder eine große jüdische Gemeinde in Leipzig mit mehr als 1300 Mitgliedern. epd