Kölle Alaaf
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende ist in Köln wieder ein jüdischer Karnevalsverein gegründet worden, der bewusst an die Traditionen des K.K.K. (Kleiner Kölner Klub) anknüpfen möchte. Im Beisein des Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, wurde bereits vor einigen Monaten der Verein »Kölsche Kippa Köpp e.V.«, heißt es in der Pressemitteilung des K.K.K. Die »Köpp«, wie sich die Mitglieder selbst nennen, sehen das Wiederaufleben eines bewusst jüdischen Vereins als zusätzliche Bereicherung für den kölschen Karneval. »Wir sind uns der Traditionen des früheren K.K.K. sehr bewusst, freuen uns aber auch darauf, neue Traditionen zu begründen«, betont Präsident Aaron Knappstein. »Kölner Juden waren immer Teil des vielfältigen karnevalistischen Lebens, aber lange Zeit nicht sichtbar. Mit den ›Kölschen Kippa Köpp‹ möchten wir dies ändern und gleichzeitig auch den Fastelovend wieder stärker in die jüdische Gemeinde tragen.« Viele Mitglieder der noch jungen »Kölsche Kippa Köpp« sind bereits in anderen Karnevalsgesellschaften aktiv. Einen ersten Schritt in die Öffentlichkeit unternimmt der Verein am Karnevalssonntag, den 3. März, mit einem karnevalistischen Frühschoppen »Falafel und Kölsch« in der Synagoge Roonstraße. Nach einer Führung durch die Synagoge erfolgt ein Vortrag des Historikers Marcus Leifeld zum Thema »Juden im Kölner Karneval vor 1933«. ja
Filmsonntag
Die Women’s International Zionist Organzation (WIZO) bietet am 17. Februar auch in diesem Jahr wieder einen Filmsonntag an. Gezeigt wird in der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 30, um 12 Uhr der Film It Must Schwing!, ein Film über die Gründung der Firma Blue Note Records durch zwei deutsche Juden, die vor den Nazis nach Amerika flohen. Um 15 Uhr folgt der Dokumentarfilm über die Dreharbeiten zu dem 1978 entstandenen Welthit Eis am Stiel. Der Filmsonntag endet mit der ARD-Dokumentation The Voice of Peace. Hintergrund ist die Geschichte von Abie Nathan, der mit seinem schwimmenden Radiosender drei Meilen vor der Küste Israels schipperte und den jüdischen Staat gegen sich aufbrachte. Anschließend haben die Zuschauer die Möglichkeit, mit dem mehrfach ausgezeichneten Regisseur Eric Friedler zu diskutieren. ja
Kooperation
Wie sieht jüdisches Leben in Deutschland heute aus? In insgesamt acht gemeinsamen Veranstaltungen laden die Evangelische Kirchengemeinde Triangelis und die Jüdische Gemeinde Wiesbaden zu »Begegnungen mit jüdischem Leben« ein. Die Vorträge, Gespräche und Lesungen werden im Gemeindehaus und in der Johanneskirche in Erbach sowie in der Synagoge in Wiesbaden stattfinden. Hinzu kommen ein gemeinsamer Spaziergang und ein Konzert. Beginn ist Donnerstag, der 7. Februar, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus in Erbach. Unter dem Titel »Einblicke in jüdisches Leben – heute und damals« wird Steve Landau, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden und Leiter des Jüdischen Lehrhauses, unter anderem erläutern, welche Rolle der Erste Weltkrieg für die Juden in Deutschland spielte, was mit den Überlebenden der Schoa geschah und welche Folgen der Zusammenbruch der Sowjetunion für die jüdischen Gemeinden hierzulande hatte. Das vollständige Programm der Reihe ist unter www.triangelis.de zu finden. ja
Nachrückerin
Aufgrund des Rücktritts des Vorstandsmitglieds Gerschon Schwartzmann hat am 17. Januar in der Synagogen-Gemeinde Köln eine Nachwahl zum Gemeindevorstand stattgefunden. Wie die Gemeinde mitteilt, wurde Bettina Levy neues Vorstandsmitglied. Dem Vorstand der Synagogen-Gemeinde gehören außerdem Isabella Farkas, Abraham Lehrer und Felix Schottland an. ja