Ein Licht, zwei Veranstaltungen: Am ersten Abend des Chanukkafestes am gestrigen Mittwoch fand das Lichterzünden fast zeitgleich vor dem Gemeindehaus Fasanenstraße (18 Uhr) und am Brandenburger Tor (18.30 Uhr) statt. In den vergangenen Jahren war Chabad Lubawitsch Veranstalter der öffentlichen Feiern – meist gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde.
Gemeindechefin Lala Süsskind dazu: »Endlich haben wir eine eigene Chanukkia, die uns geschenkt wurde.« Und obwohl sie das Lichterzünden persönlich lieber »klein und fein« im Kreise der Familie feiert, sollte in diesem Jahr von der Gemeinde neben den zahlreichen Veranstaltungen in den Synagogen auch ein Lichterzünden für alle Mitglieder veanstaltet werden. »Es gibt in Berlin verschiedene Angebote – und jeder kann sich eine nach seinem Geschmack heraussuchen.« Gemeinderabbiner Tovia Ben-Chorin sagt: »Je mehr Lichter, desto besser. Ich bin stolz darauf, dass in Berlin so viel angeboten wird. Und alles unter dem Dach der Einheitsgemeinde – das ist einzigartig.«
Rabbiner Yehuda Teichtal von Chabad Lubawitsch bedauert die Terminüberschneidung, besonders nachdem er bereits vor mehreren Monaten über die Veranstaltung informiert habe. »Doch gleichzeitig freuen wir uns, dass an mehreren Orten die Chanukkabotschaft in Berlin verbreitet wird: Licht ins Dunkel zu bringen.« Teichtal betont, dass das Lichterzünden am Brandenburger Tor von zahlreichen jüdischen Organisationen mit unterstützt wurde, unter anderem von Keren Hayesod, TuS Makkabi, WIZO und der Zentralwohlfahrtsstelle.
Der ehemalige Gemeindevorsitzende Albert Meyer bedauert die »Konkurrenz« der Termine. »Es wäre ideal gewesen, wenn man den Gemeindemitgliedern die Chance gegeben hätte, beide Feiern besuchen zu können.«