Die Bilanz der »Mitzwe Makers«-Aktion am Mitzvah Day kann sich sehen lassen: 42 Kartons und Tüten voller Kleider und Schuhe sammelten sie für Hilfsbedürftige, zudem ließen sich viele Menschen in die DKMS-Knochenmark-Spenderdatei eintragen. »Es war ein erfolgreicher Tag«, stellte »Mitzwe Makers«-Chef Steven Guttmann am Ende zufrieden fest.
Die Kleiderspenden wurden von seinen Mitstreitern und ihm an die »Diakonia« übergeben, die auch außerhalb solcher Aktionstage immer ein willkommener Abnehmer ist. Im Stadtgebiet Münchens wurden inzwischen auch mehrere Kleidercontainer aufgestellt.
Aktionen Die Mitzwe Makers, die es erst seit vier Jahren gibt, haben sich in kurzer Zeit durch ihre vielfältigen Aktionen einen Namen gemacht. Unter anderem kümmern sie sich auf dem Neuen Israelitischen Friedhof um verwaiste Gräber.
Zu ihren fest eingeplanten Aktionen zählen die alljährlichen Besuche bei alleinstehenden Senioren an Chanukka, das in diesem Jahr vom 12. bis 20. Dezember gefeiert wird. »An zumindest einem dieser Abende sollen unsere Senioren das Lichterfest nicht alleine feiern und Gesellschaft haben«, lautet das Ziel der Mitzwe Makers. Helfer, auch nichtjüdische, sind herzlich willkommen.
Außerdem wird es am 14. Dezember um 19 Uhr eine Chanukkafeier von Mitgliedern und Senioren in der Georgenstraße 71 geben. Sie wird gemeinsam mit der B’nai B’rith Loge veranstaltet – und auch dafür suchen die Mitzwe Makers noch freiwillige Helfer.
Unter anderem soll auch ein Fahrdienst für Senioren eingerichtet werden, die sonst keine Möglichkeit hätten, an der Feier teilzunehmen.
Gedenken Drei Tage später, am 17. Dezember, bietet sich die nächste Möglichkeit zur tatkräftigen Mithilfe. 50 Präsentkörbe für die Senioren des Saul-Eisenberg-Seniorenheims müssen gepackt und noch am gleichen Tag übergeben werden. Die Mitzwe Makers beteiligen sich am Gedenken an den 9. November 1938.
Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe organisieren sie den »Weg der Erinnerung«. Die Route der von Experten geführten Stadtrundgänge am 9. und 10. November führte entlang ehemaliger Wohnhäuser verfolgter jüdischer Künstler bis zum Gedenkstein in der Herzog-Max-Straße, wo die ehemalige Hauptsynagoge bis zu dem von Hitler befohlenen Abriss stand.
Zwei Tage voller Erfahrungen, die, wie Steven Guttmann betonte, »gezeigt haben, dass es immer noch nötig ist, aktiv das Gedenken aufrechtzuerhalten«.