München

Glatt koscher!

Freuen sich schon auf den Start der Kulturtage: Judith Epstein und Sunnyi Melles Foto: Marina Maisel

Judith Epstein, die auch im Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern sitzt, ist die neue Vorsitzende der »Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition«. Das Programm der 31. Jüdischen Kulturtage im Gasteig, die am Samstag dieser Woche beginnen, entstand allerdings noch unter der Federführung von Ruth Snopkowski, die nach drei Jahrzehnten an der Spitze der Gesellschaft den Stab an ihre Nachfolgerin weiterreichte.

»Faszinierende Geschichten, Musik und vor allem viele prominente Gesichter« versprechen die Jüdischen Kulturtage, die bis zum 26. November dauern und interessante Einblicke in die jüdische Kultur und Tradition vermitteln. Mitgestaltet wird das Programm in diesem Jahr von bekannten Persönlichkeiten wie Alt-OB Christian Ude, Schauspielerin und Sängerin Jasmin Tabatabai oder Schauspielerin und Bühnen-Star Sunnyi Melles. Sie engagiert sich auch erstmals im Vorstand der Jüdischen Kulturtage.

jazz Gleich zum Auftakt am 18. November erwartet die Besucher ein Konzert, das kulturübergreifend verbindet und Zeichen für Toleranz und ein friedliches Miteinander setzt: Jasmin Tabatabai, die beim »Echo Jazz« 2012 als »beste nationale Sängerin« ausgezeichnet wurde, eröffnet das Programm mit Liedern von jüdischen Komponisten der 20er- und 30er-Jahre. Zusammen mit dem David Klein Quartett spielt die gebürtige Iranerin auch Jazz- und Chanson-Arrangements.

Schauspielerin Sunnyi Melles liest am 23. November gemeinsam mit dem Schweizer Publizisten Yves Kugelmann (Verleger der JM Jüdische Medien AG) aus der Novelle Rausch der jüdischen Autorin Irène Némirovsky. Für Melles ist ihre Beteiligung an dem Event eine Herzensangelegenheit: »München und die jüdische Gemeinde sind Teil meiner kulturellen Heimat. Mein ganzer Werdegang und gerade meine Schauspielerei sind eng mit der jüdischen Kultur verbunden.«

Irène Némirovsky gehörte vor der Schoa zu den bedeutendsten Autorinnen in Frankreich. Die in Auschwitz ermordete Schriftstellerin war lange vergessen und wurde erst durch die postume Veröffentlichung von Suite française, ein Bestseller, wieder präsent. Nach der Lesung am 23. November beleuchtet ab 19 Uhr Yves Kugelmann Leben und Werk der 1903 in Kiew geborenen Schriftstellerin.

Alle Veranstaltungen auf einen Blick:

18. November, 19.30 Uhr
Eröffnungskonzert, Jasmin Tabatabai & David Klein Quartett

19. November, 11.3o Uhr
Matinee, Ernst Deutsch – eine Erinnerung mit Matthias Wegner

19. November, 19 Uhr
Konzert, Yerushe, France: Klezmer und vergessene jiddische Lieder

20. November, 19.30 Uhr

Konzert, Guy Mintus hosting Yoed Sorek

21. November, 19 Uhr
Vortrag Christian Ude: 150 Jahre Kurt Eisner

22. November, 19 Uhr
Kabarettkonzert, »Walter Rothschild erzählt aus seinem Leben und singt leider Lieder«

23. November, 19 Uhr
Lesung, Sunnyi Melles: Rausch von Irène Némirovsky

25. November, 20 Uhr
Konzert, Sandra Kreisler: Schum Davar – Nicht glatt koschere Lieder

26. November, 19 Uhr
Jüdisches Museum, Vortrag, Lorenz Peiffer: »Unser Verein ist judenfrei!« – Ausgrenzungen im deutschen Sport

www.juedischekulturmuenchen.de

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