Kaum sind die Sommerferien vorbei, wartet auf die Jüdische Gemeinde in Duisburg wieder eine Menge Arbeit. »Wir sind seit sechs Jahren federführend in der Organisation der Interkulturellen Wochen«, erklärt Geschäftsführer Michael Rubinstein. »Das ist keine Ehre, sondern einfach mehr Arbeit«, sagt er.
Eine Arbeit allerdings, die er gerne machen dürfte. Die Interkulturellen Wochen (IKW) finden vom 21. September bis zum 1. Oktober statt und haben das Ziel, mit Vorträgen, Diskussionen, Konzerten, Ausstellungen und Bildungsprojekten die Menschen in der Stadt zusammenrücken zu lassen. Die Veranstaltergemeinschaft besteht aus Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und religiösen Gruppen. »Bei allen Entscheidungen achten wir darauf, nicht nach Mehrheiten zu suchen, sondern einstimmig zu beschließen und einen Konsens zu suchen«, betont Rubinstein.
Reduzierung Rund 30 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Das ist viel, doch deutlich weniger als im Vorjahr. 52 in zwölf Tagen, das war zuviel. »Die finanziellen Ressourcen wachsen nicht. Wir müssen deshalb das besser nutzen, was wir haben«, erklärt der Geschäftsführer.
Um den Bürgern die Interkulturellen Wochen noch näher zu bringen, wird die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr mobil. »Wenn nicht so viele Menschen zu uns kommen, dann müssen wir eben raus«, sagt Rubinstein. »Auf zehn Wochenmärkten in der Stadt werden wir Stände aufbauen und versuchen, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Dabei ist nicht nur wichtig, was die offiziellen Vertreter auf unserer Seite sagen. Wir wollen mit den Menschen reden.«
Änderung Ein Programmpunkt entfällt in diesem Jahr: das Festival der Kulturen auf der Haupteinkaufsstraße in der Stadtmitte. An dieser Stelle gab es zwar zahlreiche Passanten, die meisten passierten aber auch einfach nur das Festzelt. Nun wird am 1. Oktober im alevitischen Gemeindezentrum im etwas entlegenen Stadtteil Rheinhausen gefeiert. Die Besucher müssen gezielt zur Veranstaltung kommen, sollten sich dann aber auch mehr für diese interessieren. »Dort wollen wir explizit junge Besucher ansprechen«, sagt Rubinstein. Auch einen Videowettbewerb haben die Organisatoren deshalb ausgerufen. Jugendliche sollen sich Gedanken zur Integration machen und ihre Ideen in kurzen Filmen umsetzen.