Duisburg

Gespräche auf dem Markt

Seit sechs Jahren dabei: Michael Rubinstein (r.) moderiert die interkulturelle Woche in Duisburg. Foto: Alexandra Umbach

Kaum sind die Sommerferien vorbei, wartet auf die Jüdische Gemeinde in Duisburg wieder eine Menge Arbeit. »Wir sind seit sechs Jahren federführend in der Organisation der Interkulturellen Wochen«, erklärt Geschäftsführer Michael Rubinstein. »Das ist keine Ehre, sondern einfach mehr Arbeit«, sagt er.

Eine Arbeit allerdings, die er gerne machen dürfte. Die Interkulturellen Wochen (IKW) finden vom 21. September bis zum 1. Oktober statt und haben das Ziel, mit Vorträgen, Diskussionen, Konzerten, Ausstellungen und Bildungsprojekten die Menschen in der Stadt zusammenrücken zu lassen. Die Veranstaltergemeinschaft besteht aus Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und religiösen Gruppen. »Bei allen Entscheidungen achten wir darauf, nicht nach Mehrheiten zu suchen, sondern einstimmig zu beschließen und einen Konsens zu suchen«, betont Rubinstein.

Reduzierung Rund 30 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Das ist viel, doch deutlich weniger als im Vorjahr. 52 in zwölf Tagen, das war zuviel. »Die finanziellen Ressourcen wachsen nicht. Wir müssen deshalb das besser nutzen, was wir haben«, erklärt der Geschäftsführer.

Um den Bürgern die Interkulturellen Wochen noch näher zu bringen, wird die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr mobil. »Wenn nicht so viele Menschen zu uns kommen, dann müssen wir eben raus«, sagt Rubinstein. »Auf zehn Wochenmärkten in der Stadt werden wir Stände aufbauen und versuchen, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Dabei ist nicht nur wichtig, was die offiziellen Vertreter auf unserer Seite sagen. Wir wollen mit den Menschen reden.«

Änderung Ein Programmpunkt entfällt in diesem Jahr: das Festival der Kulturen auf der Haupteinkaufsstraße in der Stadtmitte. An dieser Stelle gab es zwar zahlreiche Passanten, die meisten passierten aber auch einfach nur das Festzelt. Nun wird am 1. Oktober im alevitischen Gemeindezentrum im etwas entlegenen Stadtteil Rheinhausen gefeiert. Die Besucher müssen gezielt zur Veranstaltung kommen, sollten sich dann aber auch mehr für diese interessieren. »Dort wollen wir explizit junge Besucher ansprechen«, sagt Rubinstein. Auch einen Videowettbewerb haben die Organisatoren deshalb ausgerufen. Jugendliche sollen sich Gedanken zur Integration machen und ihre Ideen in kurzen Filmen umsetzen.

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024