Recklinghausen
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung sind viele neue jüdische Gemeinden entstanden. Einige konnten in den vergangenen Wochen ihr 20- oder 25-jähriges Bestehen feiern. Die Jüdische Gemeinde Recklinghausen blickt in diesen Tagen auf 190 Jahre zurück, ein besonderer Anlass zu feiern, bekannte der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, in seiner Festansprache. In den nächsten Tagen stehe für die jüdische Gemeinschaft das Neujahrsfest bevor, eine Zeit, in der der Mensch Rückschau auf das vergangene Jahr hält, sagte Lehrer weiter. Es habe viel Schatten gegeben, »war aber auch insgesamt hell«. Man dürfe nicht den Fehler begehen, nur auf den Schatten zu blicken, betonte der Vizepräsident. ja
Bremerhaven
Eine neue Gedenkstele in Wilhelmshaven erinnert an die Irrfahrt jüdischer Flüchtlinge im Jahr 1947 mit dem Schiff »Exodus« nach Palästina. Zur Enthüllung der Säule waren Angehörige von Holocaust-Überlebenden aus Israel angereist. Das Schicksal der Flüchtlinge hatte kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Aufsehen erregt und für politischen Druck auf die britische Regierung gesorgt. Diese hatte die Einreise von Juden in das damalige Palästina verhindert und die »Exodus«-Flüchtlinge zurück nach Deutschland geschickt. Dort mussten sie monatelang in Kasernen in Emden und Wilhelmshaven ausharren. Erst im Mai 1948 durften sie in den neuen Staat Israel ausreisen. dpa
Düsseldorf
In der Direktion der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf steht ein Generationswechsel bevor. Nach rund 33 Jahren als Verwaltungsdirektor verabschiedet sich Michael Szentei-Heise Ende März 2020 in den Ruhestand. Ihm folgt nach entsprechender Entscheidung des Gemeinderates mit Michael Rubinstein (47) der derzeitige Geschäftsführer des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Zuvor war er rund elf Jahre in dieser Funktion bei der Jüdischen Gemeinde Duisburg tätig. Seine neue Position als Gemeindedirektor der derzeit drittgrößten jüdischen Gemeinde in Deutschland tritt der studierte Medienwirt Anfang April 2020 an. ja