Berlin

Funkstille

Staatssekretär André Schmitz Foto: Mike Minehan

Trotz enormer Finanzprobleme hat der neu gewählte Vorstand offenbar wenig Interesse an zügigen Verhandlungen mit dem Berliner Senat. Diesen Eindruck hat Torsten Wöhlert, Sprecher der Senatskulturverwaltung. Die Rückzahlungsforderung des Landes in Höhe von 9,3 Millionen Euro, zu der es aufgrund überhöht gezahlter Betriebsrenten gekommen war, sei allerdings ein Teil des Problems. Das Hauptproblem sei die mangelnde Kommunikation.

Bisher habe es kein Gespräch mit dem im Januar gewählten Vorstand der Jüdischen Gemeinde gegeben. »Es wurde ihm von unserer Seite zur Wahl gratuliert und um ein Gespräch gebeten«, sagt Wöhlert. Seitdem sei nichts passiert, und der Senat habe nichts vom neuen Vorsitzenden Gideon Joffe gehört. Deswegen solle sich nun der Kirchenbeauftragte des Berliner Senats, Hartmut Rhein, einschalten.

Haushaltsdefizit Schließlich sei es eine dringende Frage, wie die Gemeinde in nächster Zukunft ihre Finanzprobleme in den Griff bekommen will. »Unsere Unterstützung haben Sie auch in Zukunft«, hatte Staatssekretär André Schmitz in der Repräsentantenversammlung (RV) im Dezember betont. Er sagte, dass die Gemeinde alle Anstrengungen unternehmen müsse, um das Haushaltsdefizit zu überwinden.

Schmitz hatte angedeutet, dass es möglich sei, einen Teil der 9,3 Millionen Euro zu erlassen, wenn die Gemeinde dem Sanierungspaket zustimme. Die Mehrheit der Repräsentanten sprach sich damals gegen das Sanierungskonzept aus, das der zu diesem Zeitpunkt amtierende Vorstand um Lala Süsskind vorgelegt hatte. Mit diesem Vorstand hatte sich der Berliner Senat immer wieder zu Verhandlungen getroffen, betont Torsten Wöhlert.

Unterdessen soll in einer geschlossenen RV über das Gehalt des Vorsitzenden abgestimmt worden sein, das die Gemeinde in vier Jahren Amtszeit etwa 500.000 Euro kosten werde, so berichtet es gemeindewatch.blogspot.de. Dieser Blog wurde von Mitgliedern der Opposition eingerichtet. »Wir wollen damit das Informationsdefizit ausgleichen, das der neue Vorstand herbeigeführt hat«, sagt Mirko Freitag, einer der Initiatoren. Die nächste RV wird am Mittwoch, den 16. Mai, stattfinden. cs

Frankfurt

30 Jahre Egalitärer Minjan: Das Modell hat sich bewährt

Die liberale Synagogengemeinschaft lud zu einem Festakt ins Gemeindezentrum

von Eugen El  09.12.2024

Frankfurt/Main

»Mein Herz blutet«

In Israel herrsche »Balagan«, Chaos, sagt Chaim Sharvit. Er steht hier denen zur Seite, die zum ersten Jahrestag des 7. Oktober dunkle Gedanken haben. Ein Besuch in Deutschlands größtem jüdischen Altenheim in Frankfurt

von Leticia Witte  14.10.2024

Gedenkveranstaltung

Steinmeier: Wer überlebt hat, trägt schwer an der Last

Fünf Jahre nach dem rechtsextremen Anschlag besucht Bundespräsident Steinmeier die Tatorte.

 09.10.2024

Frankfurt

Graumann und Grünbaum zur Doppelspitze in der Frankfurter Gemeinde gewählt

Den Vorstand vervollständigen Rachel Heuberger, Daniel Korn und Boris Milgram

von Christine Schmitt  09.10.2024

Berlin

»Ein bewegender Moment«

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  09.09.2024 Aktualisiert

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024