»Hast du schon gehört? Unsere Fußballfrauen haben schon ein Spiel gewonnen.« – »Ja, und Gabriel hat auch ein Tor geschossen.« Es waren Gespräche wie diese, die am vergangenen Sonntag auf der Vereinsanlage von TSV Maccabi München allerorten zu hören waren. Die Aufmerksamkeit der Maccabi-Freunde konzentrierte sich sowohl auf die Maccabiah in Israel als auch auf den eigenen Fußball-Nachwuchs vor Ort in München.
Hier fand zum fünften Mal das Kurt-Landauer-Turnier statt. Kinder von der G- bis zur D-Jugend kickten voller Eifer um die Trophäen, die bei der Siegerehrung überreicht wurden. Die jungen Makkabäer im Alter von sechs bis 13 Jahren gaben ihr Bestes gegen viele andere Münchner Vereine. Insgesamt waren 35 Mannschaften bei dem Freundschaftsturnier angetreten.
Erfolg Besondere Aufmerksamkeit der Sportler und ihrer Freunde und Familien galt dem Turnier der D-Jugend, bei dem erstmals auch der FC Bayern München teilnahm. Dessen früherer Präsident Kurt Landauer, der die Bayern 1932 zur Deutschen Meisterschaft geführt und auch die Weichen für den wirtschaftlichen Erfolg gestellt hatte, war ein Münchner Jude, der nach der Schoa in seine Heimatstadt und zu »seinem« FC Bayern zurückgekehrt war.
Die Begegnung gewann erwartungsgemäß der favorisierte FC Bayern (2:0). Dennoch waren alle Besucher begeistert, wie unbeirrt und geschlossen das Maccabi-Team sich gegen den Druck der Gegner behauptete. Genau darauf, auf den Teamgeist der jungen Sportler, kam es den Organisatoren des Turniers an. Das unterstrich zum Beispiel der 2. Vorsitzende vom FC Bogenhausen, Michael Kramer, dessen F1-Kids mit nur einem Tor Unterschied gegen die Maccabi-Zwerge gewannen: »Eigentlich sind heute beide Mannschaften Sieger«, sagte Kramer. Der Spaß an der Bewegung und die Fairness unter den Kindern ist ihm ebenso wichtig wie den Eltern der Sportler.
Fahrrad-Tour Das Miteinander und die Freude am Sport hat Maccabi München auch noch bei einer anderen Veranstaltung in den vorigen Wochen bewiesen: bei einer Fahrrad-Tour gemeinsam mit Keren Hayesod. Über einen Parcours von rund 30 Kilometern traten die Teilnehmer von elf bis 75 Jahren zugunsten der Kinderkrebshilfe in die Pedale.
Wer danach noch etwas für seine Fitness tun wollte, konnte das auf dem Maccabi-Gelände tun. Hier befindet sich seit Kurzem ein »Adult-Outdoor-Fitness-Platz«. Am vorigen Sonntag wurde er indes von den kleinen Fußballern vollauf in Beschlag genommen. Die Idee zu dem Parcours kommt aus Tel Aviv – dort findet sich häufig ein solches »Fitnessstudio«.