In Magdeburg sind am Sonntag von Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) die Festtage jüdischer Kultur eröffnet worden. Bis zum 17. Dezember sind den Angaben zufolge rund 30 Veranstaltungen geplant, darunter Konzerte, Gespräche, Lesungen und Filmvorführungen. Höhepunkt ist die Eröffnung der Neuen Synagoge Magdeburg am 10. Dezember.
Geplant sind auch zwei Verlegungen von Stolpersteinen sowie Theateraufführungen. Am 6. Dezember wird zudem im Beisein des Antisemitismusbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, Wolfgang Schneiß, im Forum Gestaltung die Wanderausstellung »Menschen. Bilder.Orte« über 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland eröffnet.
Zum Auftakt der Festtage wurde am Sonntag die Flötistin Atsuko Koga für ihr Engagement zugunsten des Synagogenneubaus mit dem Hermann-Spier-Preis ausgezeichnet. Finanziell unterstützt wurde der Neubau auch von einem Förderverein und den evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Magdeburg.
Der Magdeburger Superintendent Stephan Hoenen und Vorsitzende des Kuratoriums Neue Synagoge sprach am Sonntag von einer gelungenen Idee, die Festtage der jüdischen Kultur und die Eröffnungswochen der neuen Synagoge zu verbinden. Er habe die Vision vor Augen, dass das neue Gebetshaus am 10. Dezember voll werde mit ganz vielen, denen dieses Ansinnen nicht nur wichtig oder aus geschichtlicher Verantwortung heraus geboten erscheine, »sondern weil Menschen jüdischen Glaubens heute zu unserer Stadt selbstverständlich dazugehören«. Die Tage jüdischer Kultur und Geschichte finden seit 15 Jahren in Magdeburg statt. epd