Der Regen tat der guten Stimmung keinen Abbruch, als sich Kinder, Eltern und Freunde der Sinai-Schule zum diesjährigen Sommerfest versammelten. Die Feier musste zwar in den Räumen des Gemeindezentrums stattfinden und nicht wie geplant auf dem Maccabi-Sportplatz. Dass aber fast alle Aktivitäten in den Gemeinderäumen realisiert werden konnten, unterstreicht die Kreativität des Elternbeirats der Sinai-Schule, der das Fest organisiert hatte.
Doch nicht nur in Sachen Feste feiern sind die engagierten Eltern aktiv. Sie hatten wenige Wochen zuvor einen »Förderverein der Sinai-Ganztages-Grundschule« ins Leben gerufen. Mit diesem wollen sie Aktivitäten unterstützen, die über die eigentlichen Leistungen der Schule hinausgehen – nicht nur das Sommerfest.
Spendenlauf Dass Gemeinschaft und Engagement über die Feier hinausgehen und in diese durchaus eingebunden werden können, haben auch die Kinder begriffen und unterstützt. Neben Spielen und Toben, eigenem sportlichem Ehrgeiz und Anfeuern der anderen haben sie auch an jene gedacht, die hier nicht dabei sein konnten. Angeregt von den immer aktueller werdenden »Spendenläufen« für soziale Zwecke rannten auch die Mädchen und Buben aus der Sinai-Schule für die gute Sache.
Die Turnhalle war mit Bändern ausgelegt, die den Laufparcours markierten. Runde um Runde liefen die Kinder, mit Zetteln in den Händen oder um den Arm gewickelt. Am Kontrollpunkt zwischen zwei Turngeräten bestätigten Erwachsene dann mit einem Strich auf das jeweilige Papier die absolvierte Runde. Am Ende wurde alles zusammengezählt und mit den vorab vereinbarten Cents multipliziert. So kam für die Einrichtung »Krembo Wings«, die israelische Jugendliche mit Behinderung unterstützt, eine Summe von rund 1300 Euro zusammen.
Neben dem Sommerfest hat sich der Elternbeirat auch um die Ferienfreizeit für die Schüler gekümmert. Genau dabei hat die Idee zum Förderverein Gestalt angenommen. Bei Präsidentin Charlotte Knobloch sind die engagierten Eltern sofort auf offene Ohren gestoßen. So fand die Konstituierung des Vereins zusammen mit ihr als Gründungsmitglied im Juni statt. »Sie nehmen sich des Wertvollsten an, was wir haben: unserer Kinder«, freute sich Knobloch.
Geschenk Sie erinnerte dabei an die Anfänge der Sinai-Schule: »Es war der 80. Geburtstag meines Vaters. Die Eröffnung der Schule war im Jahr 1969 das Geschenk zu seinem Jubiläum – und was für ein Geschenk!« Denn ebenso wie für sie waren auch für ihren Vater Siegfried Neuland sel. A., dem früheren Gemeindepräsidenten, die Kinder das Allerwichtigste. »In ihren Händen liegt unsere Zukunft!«, zitierte Knobloch ihren Vater.
Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen gab es all die Jahre keinen Förderverein für die Sinai-Schule. Dass diese Lücke nun geschlossen wurde, freut sie ganz besonders. Sie dankte den engagierten Eltern dafür, dass sie mit der Gründung des Beirats die Basis dafür gelegt haben, dass die Jugendlichen auch weiterhin Spaß und Freude am Lernen haben und im späteren Leben beruflich erfolgreich werden können.
Es mache sie glücklich, dass der Förderverein dazu einen Beitrag leistet. Sie zeigte sich begeistert von dem bisherigen Engagement und den Ideen und Energien der Eltern, die sich der Belange annehmen wollen, die eigentlich nicht der Schule obliegen, aber doch notwendig seien, wie eben die Ferienfreizeit oder das Sommerfest: »Hier entsteht etwas Gutes, das spüre ich.«
Mitglied im »Förderverein der Sinai-Ganztages-Grundschule« können alle volljährigen Personen werden, die der Schulfamilie angehören, dort Angehörige haben oder Mitglieder der IKG sind. Der Mindestjahresbeitrag beträgt 50 Euro. Spenden sind jederzeit willkommen. Auf einer eigenen Website will der Verein künftig über alle Aktivitäten berichten. Bis dahin ist er über die Postadresse »Förderverein der Sinai-Ganztages-Grundschule«, St.-Jakobs-Platz 18, 80335 München, erreichbar.