Zum Beginn des Lichterfestes ist am Mittwoch am Brandenburger Tor in Berlin das erste Licht entzündet worden. An der Zeremonie, zu der Chabad Lubawitsch und die Jüdische Gemeinde zu Berlin geladen hatten, nahmen Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) teil. Der zehn Meter hohe achtarmige Leuchter wird bis zum 5. Dezember vor dem Berliner Wahrzeichen leuchten. Bis dahin wird an jedem Abend zum Einbruch der Dunkelheit ein Licht mehr entzündet.
Berlins Regierender Bürgermeister sagte, dass das Kerzenzünden an diesem Ort eine starke Botschaft vermittle. Das Brandenburger Tor sei zum Symbol einer toleranten und weltoffenen Metropole geworden. »Es ist eine Bereicherung für Berlin, dass die religiösen Gemeinschaften ihre Feste in aller Öffentlichkeit feiern können.«
Demokratie Wie Wowereit erinnerte auch Bundestagspräsident Norbert Lammert an den 75. Jahrestag der Pogromnacht. Das Lichterzünden am prominentesten Platz Berlins sei ein wunderbarer Ausdruck der Veränderungen, die es in den vergangenen Jahrzehnten gegeben habe, so Lammert. Und dass es überhaupt wieder jüdisches Leben in Deutschland gebe und nirgendwo in Europa jüdische Gemeinden in einer ähnlichen Weise wachsen, »das ist das schönste Kompliment, das sich für die zweite deutsche Demokratie überhaupt denken lässt«.
Der bisher sechs Meter hohe Leuchter am Brandenburger Tor war in diesem Jahr durch einen zehn Meter hohen neuen Leuchter ersetzt worden. Anlässlich des 75. Jahrestages der Pogromnacht sei das die Botschaft in die ganze Welt, »dass Deutschland heute ein offener und toleranter Ort ist«, betonte Rabbiner Yehuda Teichtal.
Auch auf dem Fischmarkt in Erfurt, dem Schlossplatz in Stuttgart und in Offenbach wurde das erste Licht gezündet. (mit epd)