Für die Jüdische Gemeinde und die Stadt Oldenburg ist der 4. März ein großer Tag. Zum 100. Geburtstag von Leo Trepp konnten sie dem Leben und Wirken ihres letzten Landesrabbiners vor dem Krieg mit der Straßenumbenennung ihre Ehre erweisen. Der südliche Teilabschnitt der Wilhelmstraße zwischen Marien- und Katharinenstraße, an der auch Synagoge und jüdisches Gemeindehaus liegen, trägt nun den Namen des in Mainz geborenen, aber mit der ehemaligen niedersächsischen Residenzstadt eng verbundenen Rabbiners.
»Wer Leo Trepp kennengelernt hat, weiß, dass Oldenburg ohne ihn ein anderes wäre«, sagte Oberbürgermeister Gerd Schwandner in seinem Grußwort. Bei den Treffen mit Trepp habe ihn dessen klare Meinung überzeugt. Der Straßenname ordne nun das Ensemble um Synagoge und Leo-Trepp-Lehrhaus demjenigen zu, der es geprägt habe.
Stolz »Die neue Adresse der jüdischen Gemeinde wird die Erinnerung in alle Welt tragen.« Die Stadt sei stolz auf die jüdische Gemeinde und die Integrationskraft, die von ihr ausgeht, betonte Schwandner, die Umbenennung sei Ausdruck dessen.
Gemeindevorsitzender Jehuda Wältermann freute sich über den Beschluss zur Umbenennung. »Dies schafft ein Andenken, das die Menschen auf dem Weg zur Synagoge an Leo Trepp erinnern wird.« Er sei zuversichtlich, dass sich die Gemeinde nicht nur durch den neuen Straßennamen dem Andenken Leo Trepps verpflichtet fühlt, »einem Rabbiner, in dessen Leben sich das Schicksal des 20. Jahrhunderts bündelte«, sagte Niedersachsens Landesrabbiner Jonah Sievers.
Johannes Gerster vom Kuratorium der Israelstiftung in Deutschland erinnerte an das Leben des bekannten Wegbereiters des christlich-jüdischen Dialogs. Gemeinsam mit dem Gemeindevorsitzenden Jehuda Wältermann, Oberbürgermeister Gerd Schwandner, Trepps Witwe Gunda Trepp und Leo Trepps Enkel David Greenberg enthüllte Gerster das Straßenschild.
In seinem Vortrag »Jüdische Widerstandskraft im Zivilen« lobte Michael Daxner, früherer Präsident der Uni Oldenburg Trepps Zivilcourage und Beiträge zur deutschen Kultur. ja