Wuppertal

Eine Schwebebahn für die Wüste

Groß und klein: feierliche Übergabe des Geschenkes für die Partnerstadt Beer Sheva Foto: Stadt Wuppertal, Medienzentrum

Als Zeichen der Freundschaft mit ihrer Partnerstadt Wuppertal erhält die israelische Negevstadt Beer Sheva in den nächsten Wochen ein Stück des bekannten Wahrzeichens: einen verkleinerten Waggon der Schwebebahn.

So wie Transportgondeln über der Wupper die Menschen in den einzelnen Stadtteilen rechts und links des Flusses miteinander verbinden, so soll die mehr als vier Meter lange und fast anderthalb Meter hohe Eisenskulptur die Verbundenheit zwischen der Industriestadt im Bergischen und der Wüstenstadt in Israel symbolisieren.

Original Feierlich präsentiert wurde die maßstabsgetreue Nachbildung der Schwebebahn (1:12,5) mit ihrer Schienenführung am vergangenen Dienstag unter der Originalschwebebahn, die sich über der Wupper durch die Stadt schlängelt.

An einen symbolträchtigen Ort: dem Beer-Sheva-Ufer, direkt an der Böschung der Wupper gelegen. Aufgestellt wird die Freundschaftsskulptur in der israelischen Wüstenstadt auf dem Kikar Wuppertal, dem Wuppertaler Platz, berichtete Arno Gerlach, der Vorsitzende des Freundeskreises Beer Sheva (FKBS).

Expansion Mit der eisernen »Schwebebahn en miniature« im neuen Stadtteil Ramot soll die rasant expandierende Hauptstadt der Südregion Israels ein »sichtbares Zeichen unserer Verbundenheit mit Beer Sheva erhalten«, betonte Gerlach. Und der »Friedensbotschaft« fügte er augenzwinkernd eine grüne Idee hinzu: Die Schwebebahn könne auch eine Lösung der Verkehrsprobleme der wachsenden Partnerstadt sein, die in den kommenden Jahren ein öffentliches Straßenbahnnetz aufbauen will.

Ursprünglich sollte das Modell schon zum 70. Geburtstag des Staates Israel übergeben werden.

Entstanden ist die Idee vom Projekt »Schwebebahn-Modell« 2017 und sollte ursprünglich ein Geschenk des Freundeskreises an die israelische Partnerstadt zum 70. Geburtstag des Staates Israel im Jahr 2018 sein. »Die Schwebebahn verbindet Menschen und überwindet Hindernisse. Sie kennt ihre Strecke und ihr Ziel. Sie weiß, woher sie kommt und wohin sie muss. So müssen auch wir uns bewegen und auf den anderen zugehen. Unser Ziel ist ›Frieden schaffen‹!«, sagt Arno Gerlach.

Sponsoren Ein wenig länger hat es dann doch gedauert, wie Ideengeber Gerlach einräumt. Fürsprecher und Sponsoren mussten gesucht werden und wurden schließlich mit den Wuppertaler Stadtwerken (WSW) gefunden. Neben dem eigentlichen Werkstattbetrieb erstellten dann in rund 100 Arbeitsstunden in den Werkstätten der WSW Ingenieure die Pläne. Spezialisten bauten und schweißten danach in weiteren acht Monaten die Edelstahl-Minischwebebahn und die aus wetterfestem Baustahl hergestellte Schwebetrasse zusammen.

Beer Sheva gehört zu den ältesten Partnerstädten Wuppertals.

Wuppertal ist mit seinen gut 350.000 Einwohnern seit 1977 Partnerstadt von Beer Sheva und kann sich rühmen, mit dem von dem späteren Bundespräsidenten Johannes Rau initiierten ersten sozialen und kulturellen Abkommen die erste Partnerschaft zwischen einer israelischen und einer deutschen Stadt geschlossen zu haben. Seit 1983 besteht der Wuppertaler, seit 1991 der Freundeskreis in Beer Sheva.

Bevor die Schwebebahnskulptur, die auch als Klettergerüst für Kinder konzipiert ist, an ihrem endgültigen Bestimmungsort montiert wird, soll sie nach ihrer Ankunft in Israel zunächst auf dem Vorhof der »Bat Dor Municipal Dance Company Beer Sheva« der dortigen Öffentlichkeit präsentiert werden.

Berlin

Von Generation zu Generation

Am Donnerstag fand in Berlin die feierliche Ordination von zwei Rabbinerinnen sowie sechs Kantorinnen und Kantoren statt. Doch auch der monatelange Streit um die liberale Rabbinatsausbildung in Deutschland lag in der Luft

von Ralf Balke  06.09.2024

Neue Potsdamer Synagoge

Am Freitag wird der erste Gottesdienst gefeiert

Nach der feierlichen Eröffnung im Juli soll nun das religiöse Leben in der Synagoge in Potsdam langsam in Gang kommen. Am Wochenende sind erste Gottesdienste geplant

 06.09.2024

IKG

»Ein großer Zusammenhalt«

Yeshaya Brysgal zieht nach einem Jahr als Jugendleiter eine positive Bilanz und plant für die Zukunft

von Leo Grudenberg  04.09.2024

Keren Hayesod

»Das wärmt mir das Herz«

Der Gesandte Rafi Heumann über seinen Abschied von Berlin, deutsche Spielplätze und treue Spender

von Christine Schmitt  04.09.2024

Porträt der Woche

Sinn ernten

Caro Laila Nissen half nach dem 7. Oktober Bauern in Kibbuzim nahe Gaza

von Lorenz Hartwig  01.09.2024

Frankfurt

Dinner mit den »Zweiflers«

Die Jüdischen Filmtage überzeugen durch ein breites Spektrum an Angeboten

von Johanna Weiß  30.08.2024

Nationalität

Keine Stimme

Ein großer Teil der jüdischen Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion hat selbst nach Jahrzehnten noch keinen deutschen Pass – und darf deshalb nicht an Wahlen teilnehmen. Wie kann das sein?

von Joshua Schultheis  29.08.2024

Potsdam

»Sie können sich auf uns verlassen«

Bundeskanzler Olaf Scholz besichtigte das neue Synagogenzentrum im Herzen der Stadt

von Christine Schmitt  28.08.2024

Ausstellung

Stolze Lebensbilder

Das Jüdische Museum München zeigt Porträts jüdischer Bürger

von Ellen Presser  27.08.2024