Autobiografie

Eine Jugend in Palästina

Journalist Karl Pfeifer Foto: Miryam Gümbel

Im Rahmen der Sommerveranstaltung des IKG-Kulturzentrums mit Vorträgen und einer Ausstellung unter dem Motto »66 Jahre Israel« war auch der Journalist und Autor Karl Pfeifer in München zu Gast. Moderiert von Mark Oliver Scherer vom Veranstaltungspartner des Abends, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, ließ Pfeifer die Gäste im Gemeindezentrum an seinem jüdischen Lebensweg unter dem Titel Einmal Palästina und zurück teilhaben.

Ellen Presser, die Leiterin des Kulturzentrums, stellte den Gast vor: 1928 in Baden bei Wien geboren, wächst Karl Pfeifer in einer jüdischen Familie auf. Abgesehen von der öffentlichen Volksschule bleibt die kleine jüdische Gemeinde – auch aufgrund des herrschenden Antisemitismus – mehr oder weniger unter sich. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 geht alles sehr schnell: Die Flucht vor den Nazis führt die Familie über die Schweiz, Italien und Kroatien nach Ungarn.

Hagana Über die internationale sozialistisch-zionistische Bewegung Hashomer Hatzair kommt Pfeifer im Jahr 1943 unter falschem Namen mithilfe der Jugend-Alija nach Eretz Israel. Nach drei Jahren in einem Kibbuz tritt er 1946 einer Eliteeinheit der Hagana bei und erlebt von 1946 bis 1949 als Soldat der paramilitärischen Einheit Palmach die Kämpfe um die Geburt des Staates Israel.

Diesen frühen Abschnitt seines Lebens beschreibt Pfeifer in seinem in der Edition Steinbauer erschienenen Buch. Da diese Jahre nicht leicht für ihn waren, entschloss er sich, nach Europa zurückzukehren. Doch eines unterstrich er am Ende der Lesung ganz deutlich: »Israel ist ein Land, das man kritisieren kann, wenn es sein muss. Aber immer nur in dem Maß, wie man es mit anderen auch tut – und immer auch berücksichtigt, in welcher Situation das Land sich befindet!«

Karl Pfeifer: »Einmal Palästina und zurück«. Edition Steinbauer, Wien 2013, 176 S., 22,50 €

Frankfurt/Main

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