Der frühere Münchner Oberbürgermeister und SPD-Politiker Hans-Jochen Vogel (88) erhält die Ohel-Jakob-Medaille in Gold der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Mit der Auszeichnung werde Vogels Engagement für die Versöhnung und das Miteinander von Juden und Nichtjuden in Deutschland gewürdigt, teilte die jüdische Kultusgemeinde am Dienstag mit. Der frühere SPD-Vorsitzende habe sich für den Wiederaufbau des jüdischen Lebens im Freistaat und der Landeshauptstadt eingesetzt.
Freund Hans-Jochen Vogel sei »ein verlässlicher und entschlossener Mitstreiter im gemeinsamen Kampf gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus«, sagte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Kultusgemeinde. Der SPD-Politiker sei ein »ein wahrer Freund an der Seite der jüdischen Menschen«, ergänzte Knobloch.
Der frühere Bundesminister war unter anderem Mitglied des Kuratoriums zur Förderung des Neuen Jüdischen Gemeinde- und Kulturzentrums am Jakobsplatz in München. Er ist Mitbegründer des Vereins »Gegen Vergessen – Für Demokratie«, der sich für die »Stärkung der Demokratie in Deutschland und die Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen sowie dem Unrecht des SED-Regimes« einsetzt. Auch gehört er dem Ehrenrat des Vereins »Amcha Deutschland« an, der Hilfsangebote für überlebende Holocaust-Opfer und deren Nachkommen unterstützt.
Mit der Ohel-Jakob-Medaille ehrt die Israelitische Kultusgemeinde Persönlichkeiten, die sich um die jüdische Gemeinde verdient gemacht haben. Die Medaille wurde benannt nach der neuen Münchner Hauptsynagoge »Ohel Jakob«. Die Ehrung erfolgt am 29. Juni in München. Die Laudatio hält der Historiker Fritz Stern.
Mit der Medaille wurden bisher neben anderen die ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und Günther Beckstein (beide CSU) sowie der Verleger Hubert Burda geehrt. epd